Um die Immobilienblase kontrolliert zu verkleinern, möchte die Shanghaier Stadtregierung nun eine Immobiliensteuer für die Besitzer mehrerer Wohnungen erheben.
Shanghai evaluiert bereits diesen Monat restriktive Maßnahmen zur Kühlung desüberhitzten Immobilienmarktes, darunter auch die Einführung einer Immobiliensteuer für Inhaber mehrer Wohnungen, wie die staatliche Shanghai Securities News am Mittwoch berichtete. Der Gesetzesentwurf, der noch immer diskutiert und angepasst wird, beinhaltet das Erheben der bereits existenten Immobiliensteuer für Unternehmen auch für Inhaber mehrere Wohnungen, wie die Zeitung unter Berufung auf eine anonyme Quelle aus der Shanghaier Stadtregierung berichtete.
Würde man die Steuer auch für Inhaber mehrerer Wohnungen erheben, würde dies die Regierungsarbeit vereinfachen und die Inhaber könnten durch den Wohnraum pro Kopf in ihrer Familie evaluiert werden, so die Quelle. Wenn die Inhaber die Steuerschwelleüberschreiten, müssen sie jährlich 0,8 Prozent des Marktwerts ihrer Liegenschaften versteuern. Bereits diesen Monat soll eine entsprechende Regelung veröffentlicht werden. Das Shanghaier Büro für Wohnungshilfe und Bauverwaltung gab auf Anfrage der Global Times am Mittwoch keinen Kommentar zu der Regelung ab. Experten erklärten, dass eine Immobiliensteuer die strengste Maßnahme im Kampf gegen Spekulanten sein würde."Die Steuermaßnahme soll die Effizienz der Nutzung von Wohneigentum erhöhen, die Lücke zwischen Arm und Reich verkleinern und mehr Geld in die Staatskassen spülen. Es ist definitiv ein Trend für das ganze Land in Zukunft", erklärte Yin Zhongli, ein Forscher des Institutes für Finanz- und Bankwesen der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.
Immobiliensteuer in ganz China. Die Medien berichteten im April, dass China versuchsweise Immobiliensteuern in Beijing, Shanghai, Shenzhen und Chongqing erheben würde. Beijing und Shenzhen haben die Regelung jedoch in ihren jüngsten Immobilienregulationen noch nicht umgesetzt. Der Chongqinger Bürgermeister Huang Qifan verkündete vor den Lokalmedien am 20. April, dass die Stadt der Zentralregierung einen Plan zur Besteuerung von Luxuswohnungen vorgelegt habe. Yang Hongxu, ein Analyst des Shanghaier E-House China Research Development Institutes, erzählte:"Shanghai könnte die erste Stadt in China mit einer Immobiliensteuer sein. Die Immobilienblase ist in Shanghai, Beijing und Shenzhenähnlich schlimm, doch die Shanghaier Regierung steht unter stärkerem Druck, da sie dieses Jahr nur wenig Land für den Bau von Wohneigentum zu vergeben hat." Shanghai möchte dieses Jahr 330 Hektaren Land für Wohneigentum ausgeben, während Beijing die Märkte dieses Jahr mit 1250 Hektaren Land versorgt. |
