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Firmensteuern steigen im Reich der Mitte
2010-12-02
 
Der"Ausländerbonus" für fremdländische Firmen wird in China langsam abgeschafft und so gilt ab heute ein neuer erhöhter Steuersatz für ausländische Firmen. Die neuen Steuermaßnahmen kommen, einige Monate nachdem die deutsche und andere europäische Handelskammern das Investitionsumfeld in China heftig kritisiert hatten.

Ab heute müssen ausländischen Firmen in China zwei neue Steuerabgaben leisten. Eine sogenannte Konstruktionssteuer und ein Bildungszuschlag. Durch die Steuer sollen ausländische und inländische Firmen gleichgestellt werden, bis jetzt kamen ausländische Firmen in China deutlich günstiger davon. Die Regierung hoffte viele Jahre lang,über günstige Steuern ausländisches Kapital nach China zu holen.

Auch wenn ausländische und inländische Firmen finanziell jetzt gleichgestellt sind, bedeuten die Steuern ein Ausgabenplus für ausländischen Firmen in Höhe von zehn Prozent. Wang Zhile, Direktor des Forschungszentrums für Multinationale Angelegenheiten, geht jedoch davon aus, dass die Steuer keinen allzu großen Einfluss auf die Unternehmen haben wird. Vielmehr sollten die Firmen sich den neuen Gegebenheiten anpassen und China vielmehr als Marktplatz, denn als billiges Produktionsland betrachten."Ich denke nicht, dass die Steuer einen negativen Einfluss auf ausländische Direktinvestitionen in China haben wird, wenn man das anhaltende Wirtschaftswachstum und den inländische Konsum betrachtet. Diese beiden Faktoren machen China als Standort für ausländische Firmen sehr attraktiv", erklärt Wang.

Ding Yifan, Wirtschaftsexperte des Wirtschaftsentwicklungszentrums beim chinesischen Staatsrat, stimmt Wang zu und sagt, dass die neuen Maßnahmen nötig sind, ein gerechtes Steuerumfeld für alle Firmen in China zu schaffen.

Direkt zu Beginn der"Öffnungspolitik" Ende der 1970er Jahre, erließ China extrem günstige Steuern für ausländische Firmen in China, das Wirtschaftswachstum sollte hierdurch beschleunigt werden. Einige Steuern wurden für fremde Firmen erst gar nicht erhoben. Diese Ausnahmen sind im Laufe der letzten Jahre allmählich abgeschafft worden.

Die Europäische Handelskammer in China sieht in der Anpassung der Steuersätze für ausländische Firmen ein Signal, dass China als Investitionsplatz selbstbewusster wird und die entsprechenden Richtlinien für ausländische Investoren zunehmen."Die europäischen Firmen haben sich bereits auf die Veränderungen eingestellt. Wir haben keinen Grund, unsüber diese neue Steuer zu beschweren", sagte ein Mitarbeiter der europäischen Handelskammer."Wir werden aber weiter beobachten, wie sich das Investitionsklima in China für ausländische Firmen entwickeln wird."

Einer Untersuchung der Europäischen Handelskammer in China vom Juni war zu entnehmen, dass 70 Prozent ihrer Mitglieder China als einen ihren Top-Investionsstandorte in den nächsten fünf Jahren betrachten.

Im Jahr 2007 wurde die Körperschaftssteuer für ausländische und inländische Firmen, bei 25 Prozent angeglichen. Vorher zahlten ausländische Firmen ausschließlich 15 Prozent Körperschaftssteuer und somit 18 Prozent weniger als chinesische Firmen. Der Vorzugsbonus für ausländische Firmen wird nach und nach abgeschafft werden. Da gilt es abzuwarten und zu schauen, wie sich Investitionsklima und Investitionswilligkeit in China in den nächsten Jahren verändern werden.
 
China.org
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