Chinas Außenhandelsvolumen stieg in den ersten elf Monaten des Jahres 2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Prozent auf 28,5 Billionen Yuan (4,05 Billionen US-Dollar) und verzeichnete ein stetiges Wachstum, teilte die Allgemeine Zollverwaltung am Sonntag mit.

Die Exporte stiegen in dem Zeitraum um 4,5 Prozent auf 15,55 Billionen Yuan (2,2 Billionen US-Dollar) und die Importe auf 12,95 Billionen Yuan(1,85 Billionen US-Dollar). Das ergibt einen Handelsüberschuss von 2,6 Billionen Yuan (370 Milliarden US-Dollar) und ein Wachstum von 34,9 Prozent. Im November erreichten die Exporte und Importe 2,86 Billionen Yuan (407 Milliarden US-Dollar), ein Wachstum von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Importe stiegen um 2,5 Prozent auf 1,29 Billionen Yuan (184 Milliarden US-Dollar).

Li Kuiwen, Direktor der Statistik- und Analyseabteilung der Zollverwaltung, sagte, Chinas Außenhandel sei nach wie vor robust, da sich die Volkswirtschaft trotz der Verlangsamung des Wachstums der Weltwirtschaft und des globalen Handels in diesem Jahr stabil entwickele und weiter wachse. Das Importwachstum im November würde Chinas verbesserte Binnenmarktnachfrage widerspiegeln, sagte er gegenüber China Central Television.

Die Europäische Union war von Januar bis November Chinas größter Handelspartner. Das bilaterale Handelsvolumen stieg gegenüber dem Vorjahr um 7,7 Prozent auf 4,4 Billionen Yuan (626 Milliarden US-Dollar). Der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) war mit 3,98 Billionen Yuan (569 Milliarden US-Dollar) und einem Wachstum von 12,7 Prozentder zweitgrößte Handelspartner.

Das Handelswachstum mit den Volkswirtschaften entlang der Neuen Seidenstraßeninitiative war höher als das Gesamtwachstum, da die Importe und Exporte mit diesen Volkswirtschaften in den ersten elf Monaten 8,35 Billionen Yuan (1,18 Billionen US-Dollar) erreichten. Dies ist ein Anstieg von 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und entspricht 29,3 Prozent des gesamten chinesischen Außenhandels. Damit ist der Anteil um zwei Prozentpunkte höher als im vergangenen Jahr, wie die Zollbehörde mitteilte.

Im Gegensatz dazu ging der Handel Chinas mit den USA von Januar bis November gegenüber dem Vorjahr um 11,1 Prozent auf 3,4 Billionen Yuan (484 Milliarden US-Dollar) zurück. Die Exporte gingen um 8,4 Prozent auf 2,64 Billionen Yuan (375 Milliarden US-Dollar) zurück, und die Importe um 19,5 Prozent auf 763,05 Milliarden Yuan (109 Milliarden US-Dollar). Der Handelsüberschuss mit den USA fiel damit um drei Prozent auf 1,88 Billionen Yuan (267 Milliarden US-Dollar).

Der Rückgang des Handels zwischen China und den USA ist eingetreten, da die beiden Länder ihre Handelsstreitigkeiten noch nicht beigelegt haben. Experten zufolge wird der chinesische Außenhandel sein Wachstum insgesamt aber voraussichtlich fortsetzen.

Qin Tai, ein Wirtschaftsforscher beim Wertpapierdienstleister Shenwan Hongyuan Group Co, sagte, da bei den Konsultationen zwischen China und den USA Fortschritte zu erwarten seien und sich die Unsicherheiten im externen Umfeld verbessern könnten, könnten die Auswirkungen des Handelsstreits auf Chinas Exporte im nächsten Jahr verringert werden. „Insgesamt wird erwartet, dass sowohl die Exporte als auch die Importe des Landes ihr Wachstum im Jahr 2020 fortsetzen werden", sagte Qin kürzlich in einer Studie.

Yang Changyong, ein Forscher an der Chinesischen Akademie für makroökonomische Forschung, sagte, neu aufkommende Geschäftsmodelle wie der grenzüberschreitende E-Commerce hätten neue Möglichkeiten für Handelsunternehmen geschaffen und der Entwicklung des Außenhandels neue Impulse verliehen.

Die Daten der Zollbehörde zeigten auch, dass sich Chinas Außenhandelsstruktur verbessert. Der allgemeine Import- und Exporthandel stieg von Januar bis November gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent auf 16,87 Billionen Yuan (2,4 Billionen US-Dollar). Dies entspricht 59,2 Prozent des gesamten Außenhandels, was wiederum einem Anstieg von 1,4 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Auch private Unternehmen trugen mehr dazu bei. Ihre Exporte und Importe beliefen sich im Zeitraum Januar bis November auf 12,12 Billionen Yuan (1,7 Billionen US-Dollar), ein Plus von 10,4 Prozent. Dies entspricht 42,5 Prozent des gesamten Außenhandels und einem Plus von 3,1 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.