Wirtschaft
Asiens Ausblick für 2020 hängt von China und Indien ab
        
2019-12-13 12:35 | german.china.org.cn

Ob die Wirtschaft in Asien im kommenden Jahr rund läuft, hängt vor allem von China und Indien ab. Doch beide Volkswirtschaften stehen unter Abwärtsdruck. Für Indien zählt in erster Linie die Frage, ob das Land die notwendigen Reformen einleiten kann.

Steht die indische Wirtschaft vor einer harten Landung? Die Beantwortung dieser Frage wird in gewissem Maße den Trend der breiteren asiatischen Wirtschaft im kommenden Jahr bestimmen.

 

China, Indien und Japan generieren zusammen einen erheblichen Teil der Wirtschaftstätigkeit Asiens. Obwohl Japans Wirtschaft im dritten Quartal schneller als erwartet um 1,8 Prozent gewachsen ist, ist es noch zu früh, um zu sagen, dass sich die Wirtschaft im kommenden Jahr erholen wird. Japans Wirtschaft kämpft immer noch mit einer hartnäckigen Deflation und einem langsamen Wachstum. Es ist unwahrscheinlich, dass Japan im kommenden Jahr zu einem Motor des asiatischen Wirtschaftswachstums werden wird.

 

Indien hat sich in den letzten Jahren zu einer asiatischen Wirtschaftsmacht entwickelt. China und Indien werden im Jahr 2020 die wichtigsten Wachstumstreiber für die asiatische Wirtschaft sein. Leider stehen beide Volkswirtschaften unter Abwärtsdruck.

 

Einige Beobachter gehen davon aus, dass Chinas BIP-Wachstum im nächsten Jahr unter sechs Prozent fallen könnte. Selbst wenn dieses Szenario Realität wird, wird das Land in naher Zukunft weiterhin den größten Beitrag zum asiatischen Wachstum leisten. Die Sechs-Prozent-Marke ist nur eine psychologische Marke von geringer praktischer Bedeutung. Ob das Wachstum in China 6,1 Prozent oder 5,9 Prozent beträgt, macht für die asiatische Wirtschaft keinen großen Unterschied.

 

Der größte Unsicherheitsfaktor für die asiatische Wirtschaft kommt aus Indien. Der Wirtschaft droht eine harte Landung. Indiens jährliches BIP-Wachstum fiel im dritten Quartal auf schockierende 4,5 Prozent. Was kommt als Nächstes? Die Wirtschaft des Landes befindet sich in der schwierigsten Phase seit Narendra Modis Amtsantritt als Premierminister im Jahr 2014.

 

Wenn sich die indische Wirtschaft weiter abschwächt, wird das Vertrauen der Märkte in das Krisenmanagement von Modi auf die Probe gestellt werden. Die dringlichste Aufgabe seiner Regierung besteht darin, den Abschwung zu bremsen und das Vertrauen in die Märkte wiederherzustellen.

 

Dharmendra Pradhan, ein Minister im Kabinett Modis, sagte kürzlich, der derzeitige Wirtschaftsabschwung sei vorübergehend und eine Folge des anhaltenden Handelskrieges zwischen den USA und China, berichtete die indische Nachrichtenagentur PTI.

 

Der Handelskrieg mag der indischen Wirtschaft in der Tat einen Tribut abverlangen, doch Indien sollte den Blick nach innen richten und dort seine tief verwurzelten Probleme lösen, anstatt den Handelskonflikt zwischen China und den Vereinigten Staaten verantwortlich zu machen.

 

Die reformorientierte Modi-Regierung hat in den vergangenen Jahren gute Arbeit dabei geleistet, die Wirtschaft zu stabilisieren. Hoffentlich kann sich das Wirtschaftswunder von Modi in den kommenden Jahren fortsetzen – andernfalls könnte der asiatischen Wirtschaft nächstes Jahr ein holpriger Weg bevorstehen.

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