Wirtschaft
Zuverlässige und schnelle Technologie wird wichtiges Hilfsmittel
        
2020-02-15 04:10 | german.china.org.cn

Der Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie läuft in China auf Hochtouren. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten auch Technologieunternehmen, die neue Techniken zur schnellen und zuverlässigen Diagnose entwickeln. 

 

Während in den meisten U-Bahn-Stationen Chinas Infrarot-Thermometer eingesetzt werden, um die Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie zu verhindern, ist das Gerät in der Station Mudanyuan der Beijinger U-Bahn-Linie 10 nicht zu sehen.

Die Station verwendet ein auf künstlicher Intelligenz (KI) basierendes Fieber-Screening-System. Entwickelt von Megvii aus Beijing und am Dienstag in Betrieb genommen, unterstützt es die berührungslose Temperaturfernüberwachung aus einer Entfernung von 3 Metern.

Die Fehlertoleranz des Systems liege bei 0,3 Grad Celsius, sagte Liu Ruiwei, ein leitender Produktmanager von Megvii. Es könne Fieberwarnungen für bis zu 15 Personen pro Sekunde senden. Selbst für die verkehrsreicheren U-Bahn-Stationen muss auf diese Weise nur ein Mitarbeiter vor Ort arbeiten, was das Infektionsrisiko weiter verringert.

„Angesichts der großen Gruppe von Rückkehrern in große Städte nach den verlängerten Frühlingsfestferien haben wir vor dem chinesischen Neujahrsfest ein Team von etwa 100 Mitarbeitern zusammengestellt, um das System zu entwickeln. Mit Hilfe der KI-Technologie können wir den Aufenthaltsort von Menschen mit Fieber sowie ihren engen Kontakten nachverfolgen", erklärte Liu.

Am Dienstag schlug das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie in einer öffentlichen Mitteilung vor, dass KI-Unternehmen zusammenarbeiten sollten, um Lösungen zur Entdeckung, Prävention und Kontrolle des Virus zu finden. Weitere Anwendungsszenarien sollten untersucht werden, und Produkte, die bei der Diagnose und beim Schnelltest helfen, sollten in die Massenproduktion gehen.

Zudem sollte der KI-Algorithmus weiter optimiert werden, um die Erforschung der Gensequenzierung des Virus und die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten zu unterstützen, so das Ministerium.

Laut dem in Beijing ansässigen Marktforschungsunternehmen EO Intelligence ist die medizinische Abbildung (Medical imaging) der Sektor, in dem die KI-Technologie am stärksten eingebettet ist. Nach Berechnungen von EO Intelligence waren bis Juli 2019 126 Anbieter medizinischer KI auf dem chinesischen Markt tätig, von denen 57 auf medizinische Abbildungen spezialisiert waren.

Das 2012 gegründete Unternehmen Yitu Technology Co mit Sitz in Shanghai begann 2016 mit der Erforschung von KI-basierten medizinischen Abbildungssystemen. Das von Yitu entwickelte intelligente System arbeitet seit dem 28. Januar im Klinischen Zentrum für Öffentliche Gesundheit (PHCC) in Shanghai, um bei der Diagnose des Coronavirus zu helfen.

Das Auswertesystem ist in der Lage, mit Hilfe der künstlichen Intelligenz eine quantitative Analyse der Lunge durchzuführen und Therapieoptionen vorzuschlagen. Dies ermöglicht Ärzten wiederum, schnellere und genauere Entscheidungen zu treffen.

Shi Yuxin, stellvertretender Leiter des PHCC in Shanghai, sagte, dass die CT-Bildgebung (kurz für Computertomographie) eine wichtige Referenz für die Diagnose und Behandlung des Virus sei. Das kürzlich eingeführte KI-System kann die vom Virus verursachte Lungenentzündung nach Schweregrad klassifizieren, die Belastung der Lunge präzise berechnen und dynamische Pathologie-Vergleiche in 4D durchführen.

Während die herkömmliche quantitative Analyse durch Menschen normalerweise bis zu sechs Stunden dauern würde, kann das neue KI-System die gleiche Aufgabe in nur drei Sekunden oder weniger ausführen.

Bisher hat das PHCC in Shanghai das System zur Diagnose von mehr als 70 durch das neuartige Coronavirus verursachten Lungenentzündungen eingesetzt. Die erzielten Ergebnisse waren sehr zuverlässig und ähnelten denen der Ärzte.

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