Wirtschaft
Aktienanstieg nach US-Wirtschaftspaket
        
2020-03-27 05:07 | german.china.org.cn

US-Medien berichteten am Mittwoch, dass sich das Weiße Haus und der US-Senat auf einen vorläufigen Plan für ein rund zwei Billionen US-Dollar umfassendes Konjunkturpaket geeinigt hätten. Diese in der Geschichte der USA bislang größte Maßnahme zur Belebung der Wirtschaft sieht unter anderem massive Investitionen des Staates, Kredite und Hilfsgelder für Kleinunternehmen, sowie Steuernachlässe vor, um die Wirtschaft gegen die Folgen der Coronapandemie abzufedern.  

 

 

Die Nachricht über die vorläufige Einigung, die erst nach kontroversen Debatten der Beteiligten zustandegekommen ist, ließ am Dienstag die Werte des US S&P 500 Index um 9,38 Prozentpunkte ansteigen. Der Nasdaq stieg um 8,12 Prozent und verbuchte so den besten Handelstag an der Wall Street seit nahezu einem Jahrzehnt.

 

Es war dies eine willkommene Erholung für die amerikanischen Aktienmärkte, nachdem am Montag trotz der Ankündigung der Zentralbank, unbegrenzt Schuldverschreibungen und Staatsanleihen zu kaufen, die Kurse dramatisch gefallen waren.

 

Die Rating Agentur Moody's bezifferte die Verluste am US-Aktienmarkt auf über zehn Billionen US-Dollar. Abhängig vom Zeitpunkt bedeutete dies einen Wertverlust der Aktien von bis zu einem Drittel, gemessen an den erst vor wenigen Wochen registrierten Höchstständen.  

 

 

Weltweit haben die Aktienmärkte – vor allem in Asien und Europa – unter dem Eindruck großer staatlicher Eingriffe zur Stützung der Wirtschaft wieder Vertrauen gefasst. Allgemein wird  davon ausgegangen, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise abgefedert werden können.

 

Aktienhändler arbeiter in der New York Stock Exchange (NYSE) am 20. März 2020.

 

Auch die Aktienmärkte Asiens nahmen an Fahrt auf, da das Konjunkturpaket dahingehend interpretiert wird, dass nun überschuldete Unternehmen gerettet und der Druck auf die Weltmärkte gelindert würden.

 

Chinas CSI 300 stieg um 2,7 Prozentpunkte, der maßgebliche Shanghai Composite Index um 2,17 Prozent.

 

Nach einer Untersuchung von Morgan Stanley würden die Maßnahmen der Regierung breiter aufgestellt und insgesamt verstärkt werden, zunächst in geldpolitischer Hinsicht, dann aber auch hinsichtlich von Programmen für notleidende Unternehmen in den USA und Europa.

 

Steuererleichterungen kämen umfassender zum Einsatz, um im weiteren Verlauf des Jahres so weit wie möglich zur Erholung der Wirtschaft und der Lage auf dem Arbeitsmarkt beizutragen.

 

Jonathan Garner, der Wertpapierstratege von Morgan Stanley, sagte, dass in der gegenwärtigen Lage die Aktien auf dem A-Markt und bei den Offshore Indizes stärker zulegen würden als auf den anderen Märkten, was zum Teil auf die erwiesenen Erfolge bei der Eindämmung der Coronapandemie und die sich abzeichnende Erholung der Wirtschaft zurückzuführen sei, die in China eher abzusehen wäre als im Rest der Welt.

 

Das Vertrauen der Anleger würde in China auch durch die fortgesetzten Maßnahmen zur Makrostabilisierung und die weitere Verfügbarkeit von steuer- und geldpolitischen Instrumenten gestärkt, so Garner.

 

Am gestrigen Mittwoch veröffentlichte das Finanzministerium Teile einer Rede, die  Finanzminister Liu Kun zwei Tage zuvor auf einer Videokonferenz der G20-Finanzminister gehalten hatte.

 

„Die Auswirkungen der Epidemie auf Chinas Wirtschaft sind zeitweiliger Natur und überschaubar", sagte Liu. „Chinas proaktive Steuerpolitik wird verstärkt, was die Inlandsnachfrage anwachsen lässt."

 

Liu sagte, dass es der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gelingen werde, ein stabiles Wachstum zu wahren. China sei dazu bereit, die Zusammenarbeit mit anderen Ländern zu verstärken, um gemeinsam für eine Stabilität der Weltwirtschaft und der Finanzmärkte zu sorgen.

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