Wirtschaft
China beschleunigt den Bau von Rechenzentren
        
2020-08-05 10:34 | german.china.org.cn

 

Der Aufbau neuartiger Infrastrukturen, einschließlich 5G- und Rechenzentren, hat in China an Fahrt gewonnen. Angeheizt wurde diese Entwicklung durch die gesteigerte Nachfrage nach Telearbeit, Online-Entertainment sowie Diensten für Sprach- und Videoanrufe.

 

 

Mehrere Unternehmen haben Pläne zur Vergrößerung ihrer Rechenzentren bekanntgegeben. Der chinesische E-Commerce-Gigant Alibaba wird 200 Milliarden Yuan (rund 28,7 Milliarden Dollar) in den Bau von Rechenzentren und andere Projekte investieren, Chinas führende Suchmaschine Baidu plant, innerhalb von zehn Jahren fünf Millionen Server bereitzustellen.

 

 

Im Juli begann der chinesische Internetriese Tencent damit, Dienstleistungen von seinem Rechenzentrum in Qingyuan in der südchinesischen Provinz Guangdong aus anzubieten. Dort können mehr als eine Million Server untergebracht werden.

 

Durch die rasante Entwicklung der digitalen Wirtschaft zeichnet sich der Trend zum Bau großer Big-Data-Center in China immer deutlicher ab. Daten zeigen, dass die Anzahl der ultragroßen und großen Rechenzentren im Jahr 2019 12,7 Prozent der gesamten Rechenzentren des Landes entsprach.

 

Aufgrund der mangelnden Skalierbarkeit traditioneller Rechenzentren wird die nächste Generation im digitalen Zeitalter auf Abruf bereitstehen.

 

Die neue Generation von Rechenzentren sollte standardisiert, modular, intelligent, umweltfreundlich und sicher sein, so Zhang Chunming, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Computertechnologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

 

Modular bedeutet, dass ein Rechenzentrum mit vorgefertigten Elementen wie Temperatursteuerungs- und IT-Modulen errichtet werden kann, genau wie beim Bauen mit Legosteinen, fügte Zhang hinzu.

 

Durch modulare Lösungen können Bauzeit und -kosten drastisch gesenkt werden. Die Errichtung eines Rechenzentrums aus vorgefertigten Modulen dauert nur sechs Monate, mit dem herkömmlichen Bauverfahren benötigt man im Vergleich dazu 18 Monate. So wurde beispielsweise das modulare Rechenzentrum von Huawei Cloud, einer Tochtergesellschaft des chinesischen Technologieriesen Huawei, in sechs Monaten in Dongguan in der Provinz Guangdong fertiggestellt. Das fünfstöckige Zentrum verfügt über 1.000 Standard-Serverschränke.

 

Die derzeitigen Cloud-Rechenzentren werden aufgrund der exponentiell steigenden Nachfrage nach künstlicher Intelligenz, die mehr als 80 Prozent der zukünftigen Datenverarbeitung ausmachen wird, zu intelligenten Rechenzentren aufgerüstet.

 

Experten prognostizieren, dass in fünf bis zehn Jahren intelligente Rechenzentren in Schlüsselindustrien und -regionen in großem Maßstab eingesetzt und zur Kerninfrastruktur für den Aufbau einer intelligenten Gesellschaft mit einer intelligenten Wirtschaft werden.

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