Wirtschaft
Globale Ausländische Direktinvestitionen brechen 2020 um 35 Prozent ein
        
2021-06-26 19:46 | german.china.org.cn

Die globalen ausländischen Direktinvestitionen (FDI) sind im letzten Jahr deutlich eingebrochen, wie aus einem Bericht der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) hervorgeht. Asien und vor allem China bildeten dabei jedoch eine Ausnahme. Für dieses Jahr wird generell wieder ein leichter Anstieg erwartet.


Die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) berichtete am Montag, dass die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) im Jahr 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie zwar weltweit um 35 Prozent eingebrochen seien, sich aber im Jahr 2021 voraussichtlich wieder erholen würden - vor allem dank der Erholung in Asien.


In ihrem „World Investment Report 2021" schreibt die in Genf ansässige UN-Behörde, dass die FDI-Ströme von 1,5 Billionen US-Dollar im Jahr 2019 auf eine Billion US-Dollar im Jahr 2020 gefallen seien.


Die Störungen, die durch die COVID-19-Pandemie auf der ganzen Welt verursacht wurden, verlangsamten bestehende Investitionsprojekte, und die Aussicht auf eine Rezession veranlasste multinationale Unternehmen zudem dazu, neue Projekte neu zu bewerten, heißt es in dem Bericht als Erklärung.


Die UNCTAD sagte, dass in den Entwicklungsländern die Zahl der neu angekündigten sogenannten Greenfield-Projekte (Neuprojekte an Standorten, die keine vorhandenen Bauten oder Infrastruktur vorweisen) um 42 Prozent gesunken und auch internationale Projektfinanzierungen, die für die Infrastruktur wichtig sind, um 14 Prozent zurückgegangen seien.


„Diese Investitionsarten sind entscheidend für die Entwicklung von Produktionskapazitäten und Infrastruktur und damit für die Aussichten auf eine nachhaltige Erholung", sagte die amtierende UNCTAD-Generalsekretärin Isabelle Durant.


Die UNCTAD merkte überdies an, dass COVID-19 einen Einbruch der Investitionsströme in Sektoren verursacht habe, die für die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) in Entwicklungsländern relevant seien.

 

Widerstandsfähigkeit in Asien


Auf der positiven Seite zeigten die Zahlen jedoch auch, dass die Ströme in Entwicklungsländer in Asien im Jahr 2020 um 4 Prozent auf 535 Milliarden US-Dollar gestiegen sind, was die Widerstandsfähigkeit inmitten der globalen Kontraktion widerspiegelt.


„Trotz der Pandemie blieben die FDI in und aus der Region im Jahr 2020 widerstandsfähig. Das sich entwickelnde Asien ist die einzige Region, die ein FDI-Wachstum verzeichnet und mehr als die Hälfte der globalen FDI-Zuflüsse und -Abflüsse auf sich vereint hat", sagte der Direktor für Investitionen und Unternehmen der UNCTAD, James Zhan.


Auch in China hat sich das FDI-Wachstum im Jahr 2020 beschleunigt und ist um 6 Prozent auf 149 Milliarden US-Dollar gestiegen.

 

„Talsohle wird voraussichtlich erreicht"


Die UNCTAD prognostiziert, dass die globalen FDI-Ströme im Jahr 2021 die Talsohle erreichen und mit einem Anstieg von 10 bis 15 Prozent etwas verlorenen Boden zurückgewinnen werden.


„Damit würden die FDI immer noch rund 25 Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen. Aktuelle Prognosen zeigen einen weiteren Anstieg im Jahr 2022, der am oberen Rand der Projektionen die FDI wieder auf das Niveau von 2019 bringen würde", sagte Zhan.

 


In dem Bericht heißt es außerdem, dass die Aussichten sehr unsicher seien und vom Tempo der wirtschaftlichen Erholung und der Möglichkeit einer Rückkehr der Pandemie, den potenziellen Auswirkungen der Konjunkturausgabenpakete auf die FDI sowie dem politischen Druck abhängen würden. 
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