Wirtschaft
China bringt drei Handelskonflikte mit Australien vor die WTO
        
2021-06-26 20:20 | german.china.org.cn

Im Zuge der eskalierenden Handelskonflikte hat China hat am Donnerstag die Streitigkeiten mit Australien über Eisenbahnradnaben, Windräder und Edelstahlspülen vor die WTO gebracht, nachdem sich Canberra einige Tage zuvor wegen eines Disputs über Wein an das Welthandelsgremium gewandt hatte.

 

China habe bei der WTO drei Beschwerden über australische Antidumping- und Ausgleichszölle eingereicht, die auf aus China importierte Eisenbahnradnaben, Windräder und Edelstahlspülen erhoben werden, erklärte das Handelsministerium (MOFCOM) am Donnerstag in einer Stellungnahme. 

 

China sei gegen den Missbrauch von handelspolitischen Schutzmaßnahmen und werde die Interessen chinesischer Unternehmen verteidigen, sagte MOFCOM-Sprecher Gao Feng am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.

 

Dass beide Länder erneut Beschwerden bei der WTO einreichen, deute auf eine weitere Eskalation der Spannungen zwischen China und Australien hin, sagte Chen Hong, Direktor des Australian Studies Center an der East China Normal University (Shanghai) gegenüber der Global Times. Er fügte hinzu, dass China nicht zögern werde, weitere Beschwerden über Australien an die WTO zu richten, falls Canberra sich weigere, die diskriminierende Handelspolitik gegenüber China aufzugeben.

 

„Insgesamt hat Australien 106 Antidumping-Ermittlungen gegen chinesische Importe eingeleitet, China hat dagegen nur vier gegen Importe aus Australien auf den Weg gebracht", erklärte Chen.

 

China und Australien sollten eine für beide Seiten vorteilhafte Wirtschaftsbeziehung haben, Handelsstreitigkeiten würden jedoch von Canberra politisiert, sagte Chen. Er fügte hinzu, dass die zuvor warmen Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern durch Canberras Vorurteile und seine diskriminierende Politik gegenüber China sabotiert würden.

 

„Wenn die Rivalität weiter eskaliert, wird China nicht zögern, den Rest der 106 Antidumping-Untersuchungen vor die WTO zu bringen", sagte Chen.

 

Australien verhängte 2019 Antidumpingzölle auf Eisenbahnrad-Importe aus China. Im Jahr 2017 hatten chinesische Exporte dieses Produkts nach Australien einen Wert von 7,7 Millionen Dollar. Australien beschloss im Februar 2020, weiterhin Antidumpingzölle auf tiefgezogene Edelstahlspülen aus China zu erheben.

 

Die Art und Weise, wie Canberra seine Schlussfolgerungen gezogen habe, sei fehlerhaft, sagte Gao. Er merkte an, dass solche Methoden gegen das Antidumping-Abkommen und das Abkommen über Subventionen und Ausgleichsmaßnahmen der WTO verstoßen würden. 

 

Man hoffe, dass die australische Seite konkrete Maßnahmen ergreifen könne, um ihr Fehlverhalten zu korrigieren, Konfrontationsmaßnahmen zu vermeiden und die Handelsbeziehungen der beiden Nationen so schnell wie möglich wieder auf einen normalen Weg zu bringen, sagte Gao. 
0