Wirtschaft
Hongkonger Zoll entdeckt ersten Fall von Geldwäsche auf Basis von Kryptowährungen
        
2021-07-21 00:00 | german.china.org.cn

Der Zoll der Sonderverwaltungszone Hongkong hat vor kurzem einen mutmaßlichen Geldwäschefall auf Basis von Kryptowährungen aufgedeckt. Dabei ging es um einen Gesamtbetrag von 1,2 Milliarden Hongkong-Dollar (131 Millionen Euro). Die Beamten verhafteten vier Verdächtige. Es ist das erste Mal, dass der Zoll einen Geldwäschefall auf Basis von Kryptowährungen aufgedeckt hat, wie man von der Regierung der Sonderverwaltungszone Hongkong am Donnerstag erfuhr.


Der Fall wurde in einem Sondereinsatz mit dem Codenamen „Coin Breaker“ gelöst, der am 8. Juli startete. Vier Männer im Alter zwischen 24 und 33 Jahren, die im Verdacht standen in den Fall verwickelt zu sein, wurden während der Aktion wegen Verstoßes gegen die entsprechenden Finanzvorschriften verhaftet.


Der Zoll teilte am Donnerstag in einer Pressemitteilung seine Vermutung mit, dass ein Mann im Alter von 33 Jahren der de facto Anführer des Syndikats war. Er hatte die anderen drei Männer rekrutiert, um drei Briefkastenfirmen mit monatlichen Einzahlungen von 10.000 bis 20.000 Hongkong-Dollar (HK-Dollar) zu eröffnen. Er bat einen von ihnen, mehrere Konten in verschiedenen Banken in Hongkong und eine lokale Handelsplattform für Kryptowährungen zu einzurichten.


Vom Januar 2020 bis Mai 2021 wurde ein Gesamtbetrag von rund 1,2 Milliarden HK-Dollar an verdächtigem Geld mit einer Kryptowährung namens Tether verarbeitet. HK-Dollar-Bargeld und Tether wurden von mehr als 40 unbekannten Kryptowährungs-Wallets und fast 100 persönlichen und Firmenkonten an die drei Mantelgesellschaften überwiesen und in Bargeld umgetauscht. Anschließend wurden sie auf mehr als 200 Bankkonten und Kryptowährungs-Wallets übertragen.


Die Ermittlungen dauern noch an. Alle verhafteten Verdächtigen wurden bis zur weiteren Untersuchung gegen Kaution freigelassen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Personen verhaftet werden. Die Höchststrafe bei einer Verurteilung ist eine Geldstrafe von fünf Millionen HK-Dollar (545.000 Euro) und eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren. Die Erlöse aus dem Vergehen werden ebenfalls beschlagnahmt, so die Zollbehörde.  
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