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Beijing prüft strengere Notmaßnahmen gegen Smog
2015-01-06
 

  Die Stadt Beijing wird ihren Notfallplan gegen schwere Luftverschmutzung in diesem Jahr revidieren. Strengere Maßnahmen zur Emissionsreduzierung sollen neu bereits zwei bis drei Tage vor der Entstehung von starkem Smog eingeleitet werden. Im Gespräch ist auch eine Staubgebühr.

  Der aktuelle „Notfallplan gegen schwere Luftverschmutzung in Beijing“ trat im Oktober 2013 in Kraft. Er sieht vier Alarmstufen vor, denen jeweils eine Farbe zugeordnet ist (Blau, Gelb, Orange und Rot). Rot ist die oberste Alarmstufe. Sie bedeutet, dass die Luft an drei aufeinanderfolgenden Tagen ständig stark verschmutzt ist. Bei Orange ist an drei aufeinanderfolgenden Tagen vereinzelt mit starker Verschmutzung zu rechnen.

  Nach Ausrufen der Alarmstufe Rot muss die Produktion in einigen Fabriken gestoppt und die Arbeit auf einigen Baustellen niedergelegt werden. Zudem muss ein Teil der Fahrzeuge aus dem Verkehr genommen werden. In Kindergärten und Schulen wird der Unterricht eingestellt.

  Wie ein Zuständiger des Amts für Umweltschutz in Beijing erklärt, kann eine starke Luftverschmutzung mit emissionsreduzierenden Maßnahmen höchstens verringert werden. Mit vorzeitigen Maßnahmen könne jedoch die Möglichkeit der Entstehung schwerer Luftverschmutzung reduziert werden. Dies sei auch der Hauptgedanke der diesjährigen Revidierung des „Notfallplans gegen schwere Luftverschmutzung in Beijing“.

  Dem neuen Notfallplan entsprechend werden die Alarminformationen in zwei Teile geteilt: Ein Teil besteht aus „Gesundheitstipps“, mit denen die Öffentlichkeit über den Grad der Luftverschmutzung an einem oder drei Tagen 24 Stunden im Voraus informiert wird. Mit Teil zwei ist der Alarm zum Einleiten von strengeren Maßnahmen zur Emissionsreduzierung zwei bis drei Tage vor Wetter mit schwerer Luftverschmutzung gemeint.

  Bei Alarmstufe Rot mussten bisher neben einigen Bussen auch abwechslungsweise Privatautos mit gerader oder ungerader Endziffer im Nummernschild in der Garage bleiben. Nach der Revision des Notfallplans gilt diese Maßnahme bereits bei Alarmstufe Orange.

  Wie Yu Jianhua vom Amt für Umweltschutz gestern bekanntgab, werden Baufirmen in Beijing wohl bald auch Gebühren für die Emission von Staub bezahlen müssen. Diese Maßnahme befinde sich jedoch noch in der Antragsphase. Yu rechnet damit, dass Firmen mit einer hohen Staubproduktion pro Quadratmeter eine Gebühr von drei Yuan (0,4 Euro) bezahlen müssen.

  PM2,5 ist die Bezeichnung für Feinstaub mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer. Statistiken zufolge gab es in Beijing im vergangenen Jahr 204 Tage mit guter Luftqualität. Die durchschnittliche PM2,5-Konzentration betrug 85,9, was gegenüber 2013 einer Verringerung von vier Prozent entspricht. Angepeilt wurde jedoch eine Senkung von fünf Prozent. In diesem Jahr werden erneut fünf Prozent angestrebt. Zudem soll die gesamte Emissionsmenge von Schwefeldioxid und Stickoxiden um sechs Prozent gesenkt werden.

  Gleichzeitig soll 2015 der Kohleverbrauch von etwa 19 Millionen Tonnen um vier Millionen Tonnen reduziert werden. Überdies plant Beijings Regierung in diesem Jahr, 200.000 alte Fahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen.

 
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