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Ausgegolft: Regierung schließt 66 illegale Golfplätze
2015-04-02
 

Golfplätze benötigen viel Land und Wasser. Zwei Güter, die in China zunehmend knapper werden. Seit Juli 2014 haben die Behörden daher schon 66 illegal errichtete Golfplätze geschlossen. Das requirierte Land wird renaturiert. 

Betroffen von dieser Schließungs-Kampagne sind auch drei Golfplätze in der Hauptstadt Beijing, sechs in der südchinesischen Provinz Guangdong, zu der auch die Boomstadt Shenzhen gegenüber Hongkong gehört, und vier im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei. Auf der beliebten Ferieninsel Hainan mussten drei Plätze dichtmachen.

Wie die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform auf ihrer Webseite schreibt, haben die geschlossenen Anlagen gegen die Bestimmungen zum Schutz des noch vorhandenen Ackerlandes und der Wasserressourcen verstoßen. In China werden der Boden und das Wasser zunehmend knapper. Obwohl das Land einen Fünftel der Weltbevölkerung stellt, verfügt es nur gerade über sieben Prozent der weltweiten Wasserressourcen.

Ein weiterer Grund für das harte Durchgreifen der Behörden ist die Umweltverschmutzung, die von vielen Golfplätzen ausgeht, weil deren Betreiber große Mengen an Düngemitteln und Pestiziden zur Graspflege einsetzen.

Gemäß der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform haben die örtlichen Behörden nun im ganzen Land ein Verbot für den Bau von neuen Golfplätzen verfügt und schon mit der Renaturierung der illegalen Anlagen begonnen.

Bereits im Jahr 2011 trat in China ein landesweites Moratorium für den Bau neuer Golfplätze in Kraft. Mit der eigentlichen Umsetzung dieser Maßnahme begann die Zentralregierung jedoch erst im vergangenen Jahr. Ende 2014 wurde die Inspektion der illegal errichteten Anlagen abgeschlossen. Bis spätestens Ende Juni dieses Jahres müssen diese Plätze nun wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückverwandelt und das unrechtmäßig erworbene Land wieder an seine wahren Besitzer zurückgegeben werden.

Professor Zhang Fengrong von der China Agriculture University bestätigt, dass die Vorgaben der Regierung in der Vergangenheit nur unzureichend umgesetzt wurden. Die Situation habe sich aber durch die jüngste Kampagne verbessert. Die Erbauer und Betreiber von Golfplätzen seien nun gezwungen, unrechtmäßig erworbenes Land zu renaturieren und zurückzugeben.

Der Golfsport hat in der Volksrepublik in den letzten Jahren einen wahren Boom erlebt. Gemäß einer Untersuchung der Chaoxiang Group, die sich auf das Geschäft mit dem kleinen weißen Ball spezialisiert hat, spielten im Jahr 2013 etwa eine Million Chinesen regelmäßig Golf. Die jährliche Zuwachsrate beziffert das Unternehmen mit rund zehn Prozent. Chaoxiang zufolge gab es 2013 in China 639 registrierte Golfplätze. 2009 sollen es erst 432 gewesen sein.

 
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