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Aktionsplan soll Chinas Wasser sauberer machen
2015-04-17
 

Verseuchte Gewässer sind neben der Luft- und Bodenverschmutzung das größte Umweltproblem in China. Jetzt hat die Zentralregierung einen Aktionsplan erlassen, der die Wasserqualität verbessern und den Wasserverbrauch reduzieren soll. 

Bis zum Jahr 2020 soll die Qualität von 70 Prozent des Wassers in den sieben längsten Flüssen Chinas – einschließlich des Yangtse und des Gelben Flusses – den zwei höchsten nationalen Qualitätsstandards entsprechen. Zehn Jahre später soll dieser Prozentsatz auf 75 Prozent erhöht werden.

Dieses Ziel ist im neuen Aktionsplan der chinesischen Regierung zur Prävention und Kontrolle der Wasserverschmutzung formuliert, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Ein weiteres wichtiges Ziel des Plans ist die Verbesserung der Grundwasserqualität. Bis 2020 soll der Prozentsatz des verschmutzten Grundwassers in China auf 15 Prozent reduziert werden. Um diese beiden Hauptziele zu erreichen, will die Zentralregierung stufenweise detaillierte Verordnungen erlassen.

Verseuchte Gewässer gelten neben der Luft- und Bodenverschmutzung als größtes Umweltproblem in der Volksrepublik.

Die Verfasser des Aktionsplans gehen davon aus, dass die Wasserverschmutzung noch eine Weile anhalten, sich aber insgesamt verlangsamen wird. Der entscheidende Wendepunkt sei noch nicht erreicht worden, sagt Chen Ming, der stellvertretende Leiter des Amts für Wasserressourcen im Ministerium für Wasserressourcen. Laut Chen wird der Wasserverbrauch um das Jahr 2030 herum seinen Höhepunkt erreichen. Danach soll er sich jährlich innerhalb von 700 Milliarden Kubikmetern einpendeln.

Im Rahmen des neuen Aktionsplans sollen die Emissionen der zehn größten wasserverschmutzenden Industrien reduziert werden. Dazu gehören unter anderem die Papierfabrikation, die Kokerei, die Pharma- und Chemieindustrie oder auch die Nichteisenmetallindustrie.

Alle veralteten Fabriken in diesen Industriezweigen sollen schrittweise geschlossen werden. Fabriken, die weiter produzieren, müssen nicht nur ihre Maßnahmen zum Gewässerschutz verstärken, sondern gleichzeitig auch ihren Wasserverbrauch stark reduzieren.

Nach Angaben des chinesischen Umweltschutzministeriums ist der Wasserverbrauch pro US-Dollar Warenwert in China noch mindestens doppelt so hoch wie in den Industrieländern. Auch bei der effektiven Nutzung von Wasser zur Bewässerung weist die Volksrepublik im globalen Vergleich noch immer einen unterdurchschnittlichen Wert auf.

Der Aktionsplan der Zentralregierung sieht auch vor, dass die Lokalregierungen landesweit die Qualität ihres Trinkwassers in Zukunft regelmäßig veröffentlichen. Die Regierungen von Städten müssen ihre Daten bereits im nächsten Jahr öffentlich zugänglich machen, die Kreisregierungen sollen zwei Jahre später nachziehen. In Beijing kann die Qualität des Trinkwassers bereits jetzt auf der Webseite der Beijing Waterworks Group eingesehen werden.

 
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