Chinesische Touristen sind im Ausland nicht nur für ihre Spendierfreudigkeit bekannt, sondern auch für ihr oftmals unzivilisiertes Benehmen. Ein neuer Reise-Knigge soll das nun ändern. 

Touristen aus China genießen im Ausland einen zweideutigen Ruf: Einerseits sind sie gern gesehene Gäste, weil sie in der Regel viel Geld für teure Produkte ausgeben. Andererseits sorgt ihr Verhalten immer wieder für Kopfschütteln.

Im Dezember beispielsweise hatte das rüpelhafte Verhalten von vier chinesischen Passagieren an Bord einer Air-Asia-Maschine von Bangkok nach Nanjing international Schlagzeilen gemacht. Aus Ärger darüber, dass sie nicht nebeneinander sitzen konnten, bewarfen die Vier eine Stewardess mit Nudeln und verbrühten sie mit heißem Wasser. Danach drohten sie sogar noch mit der Sprengung des Flugzeugs. Der Pilot entschied sich schließlich zur Umkehr nach Bangkok, wo die vier Randalierer verhaftet wurden.

Die neuen Richtlinien der chinesischen Behörden sollen solche und ähnliche Ausraster in Zukunft verhindern helfen. Der am 1. Mai offiziell in Kraft tretende Touristen-Knigge wurde vom China Youth Travel Service (CYTS) ausgearbeitet. Er basiert auf den einschlägigen Erfahrungen sowie Ratschlägen von Reiseagenturen und Reiseführern.

Chinas nationale Tourismusbehörde gab sich in einer offiziellen Stellungnahme überzeugt, dass die neuen Richtlinien zu einem „zivilisierten Tourismus“ und einem besseren Image der Volksrepublik im Ausland beitragen werden.

Der unsachgemäße Gebrauch von Toilettenanlagen, die Benutzung von Einrichtungen für Behinderte sowie das Littering werden im neuen Reise-Knigge explizit als „unzivilisiert“ gebrandmarkt. Zudem steht darin detailliert geschrieben, was die Reiseveranstalter und -führer vor und während der Reise alles beachten müssen.

Eine der wichtigsten Neuerungen ist das Recht für Reiseführer, die Namen von ausfälligen Touristen an die Behörden zu melden, so dass die Übeltäter nach der Reise für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden können.