Der chinesische Telekom-Riese Huawei Technologies hat eine wichtige Genehmigung der indischen Regierung erhalten, die dem Unternehmen den Weg dafür ebnet, der erste große chinesische Hersteller von Handys in einem der weltweit größten Märkte für Mobiltelefone zu werden.
Das grüne Licht aus dem Indischen Innenministerium, das von einem Beamten am Mittwoch bestätigt wurde, kommt 19 Monate nachdem Huawei erstmals eine Produktionserlaubnis beantragt hatte, inmitten eines Streits über Fragen der nationalen Sicherheit. Es stellt auch eine deutliche Stärkung für Ministerpräsident Narendra Modis "Make in India"-Kampagne dar.
In Indien gibt es 975 Millionen Mobilfunkverträge in einem schnell wachsenden Markt. Knapp 150 Millionen Kunden verwenden hauptsächlich importierte Smartphones – eine Zahl, die Prognosen zufolge bis 2019 um rund 26 Prozent jährlich wachsen soll, heißt es in einem aktuellen Bericht der HSBC.
"Indien ist ein wichtiger Markt für Huawei", sagte Allen Wang, Präsident von Huawei (Indien), gestern. "Wir wollen innerhalb von drei Jahren zu einer der drei besten Marken in Indien aufsteigen."
Ein Sprecher von Huawei in Indien sagte unanbhängig davon, dass das Unternehmen noch keine offizielle Mitteilung der Regierung erhalten habe, und wollte das Ganze nicht weiter kommentieren.
Sofern die endgültige Genehmigung kommt, wäre Huawei der erste große chinesische Handyhersteller, der Hardware in Indiens wachsendem Markt produziert. Dies könnte dazu beitragen, einen Ausgleich für die Verlangsamung des Wachstums im heimischen Markt zu finden. Xiaomi, Chinas führender Smartphone-Hersteller, hatte Anfang dieses Monats einen weiteren Rückgang bei den Umsätzen im ersten Halbjahr gemeldet.
Huawei verfügt bereits über Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Indien und produziert in dem südlichen Bundesstaat Tamil Nadu für den Export. Die Einrichtung lokaler Forschungs- und Produktionszentren wird als Schlüsselereignis gesehen, das chinesischen Firmen dabei helfen wird, Indiens preisbewussten Verbrauchern High-End-Produkte zu noch geringeren Preisen anzubieten.
