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Borgward feiert Wiedergeburt in China
2015-09-22
 

Von Audi bis VW sind in China bereits alle deutschen Top-Autohersteller vertreten. Im nächsten Jahr soll noch Borgward hinzukommen. Die 1961 Konkurs gegangene Marke will im Reich der Mitte mit einem SUV ihre Auferstehung einleiten. 

Bis zu seinem überraschenden Konkurs im Jahr 1961 stand der Bremer Autobauer Borgward für klangvolle Namen wie den Kleinwagen Lloyd LP 300, der im Volksmund „Leukoplastbomber“ genannt wurde, oder den eleganten Mittelklassewagen Isabella. Am Autosalon in Genf in diesem Frühjahr zeigte sich die norddeutsche Traditionsmarke, die ihren Sitz neu in Stuttgart hat, erstmals nach über einem halben Jahrhundert wieder in der Öffentlichkeit – wenn auch nur mit einem Oldtimer.

An der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main in der vergangenen Woche präsentierte Borgward schließlich erstmals seinen Geländewagen BX7, mit dem das Unternehmen nach über einem halben Jahrhundert seine Auferstehung feiern will. „Wir haben das Ziel, Borgward wieder zu dem international bedeutenden Automobilhersteller zu machen, der Borgward bereits in seinen Blütezeiten war“, kündigte Borgward-CEO Ulrich Walker an.

Das 1919 in Bremen von Carl Friedrich Wilhelm Borgward gegründete und nach ihm benannte Unternehmen gehörte bis zu seiner Pleite im Jahr 1961 zu den bekanntesten Herstellern von Personen- und Lastkraftwagen in Deutschland. Ende der 1940er Jahre entwickelte Borgward als erster deutscher Hersteller ein automatisches Getriebe. Die Firma, die als Erfinder der Kompaktlimousine gilt und sich auch stark im Rennsport engagierte, war einst der größte deutsche Autoexporteur.

Mit Hilfe des chinesischen Marktes will Borgward künftig an diese Glanzzeit anknüpfen. „China ist auch weiterin ein Wachstumsmarkt – besonders im SUV-Segment“, erklärte Walker auf der Frankfurter Automesse. Die erste Fabrik in Beijing steht bereits. Schon im Frühjahr 2016 soll mit dem X7 das erste Borgward-Modell in der Volksrepublik auf den Markt kommen.

Beim Borgward X7 handelt es sich um einen Mittelklasse-Fünftürer mit einem 2,0-Liter-Benzin-Direkteinspritzer und einer Maximalgeschwindigkeit von 200 km/h. Zur Beschleunigung von 0 auf 100 km/h benötigt der Geländewagen mit dem markanten Kühlergrill weniger als zehn Sekunden. Kurz nach dem BX7 soll auch ein umweltfreundliches Plug-in-Hybrid-Modell auf den Markt kommen. Laut CEO Walker wird Borgward jährlich mindestens zwei neue Modelle herausbringen.

Der Start in China soll dabei nur der Anfang sein. „Unser Ziel ist es, mittel- und langfristig neben China und Europa auf allen wichtigen Märkten, insbesondere den Schwellenmärkten, präsent zu sein“, sagte Walker. Im Zuge des Marktausbaus sollen schrittweise auch neue Produktionsstandorte hinzukommen. Mittelfristig will das Stuttgarter Unternehmen weltweit deutlich über eine halbe Million Fahrzeuge pro Jahr absetzen. „Die Borgward-Familie wird wettbewerbsfähig sein“, betonte Walker. „Unser Geschäftsmodell steht auf robusten finanziellen und strategischen Säulen.“

Wie zu Zeiten von Firmengründer Carl Friedrich Wilhelm Borgward setzt das Stuttgarter Unternehmen auch in Zukunft auf deutsche Ingenieurs- und Konstrukteurskunst, Qualität, Innovation, Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit – oder „accessible premium“, wie Walker die fünf Grundwerte seiner Firma zusammenfasst.

 
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