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Apple-Zulieferer schließt Fabrik aufgrund mangelnder iPad-Nachfrage
2015-10-28
 

Coretronic Corp, eine Firma aus Taiwan, welche Schalttafeln für den US-Giganten Apple herstellt, hat ihre Produktion in einer ihrer chinesischen Firmen angehalten. Begründet wird dies mit der nachlassenden Nachfrage nach dem iPad. Die Firma in Nanjing in der Provinz Jiangsu hat seine Operationen gestoppt und Anträge gestellt, die Niederlassung aufzulösen, wie die Zeitung National Business Daily am Dienstag bekannt gab. Die Fabrik produziert Flüssigkristallmodule für die Hintergrundbeleuchtung bei den iPads. Momentan arbeiten dort noch mehr als 1.500 Angestellte, zu Spitzenzeiten wurden mehr als eine Million Produkteinheiten ausgeliefert. Die Firma wurde 2005 von Coretronic (Nanjing) Co Ltd eröffnet.

[Ein Kind spielt in einem Apple-Geschäft in Hangzhou in der Provinz Zhejiang mit einem iPad.] 

Die National Business Daily schrieb, dass die Fabrik keine weiteren Bestellungen erhalten hätte, nachdem die letzte Lieferung an Produkten Anfang Oktober ausgeliefert worden war. Sie soll nun bis Ende des Jahres komplett liquidiert werden. Ein zuständiger Beamter für Humanressourcen an der Firma bestätigte gegenüber der Tageszeitung China Daily, dass die Fabrik nicht mehr tätig sei, doch er lehnte es ab, weitere Details bekanntzugeben, etwa, ob alle Arbeiter entlassen werden würden. Coretronic war ebenfalls nicht für einen Kommentar erreichbar. Die Firma zählt zu den Top 3 Schaltplattenherstellern in der Welt. Sie spezialisiert sich auf LCD Hintergrundlicht-Module und optische Gerätschaften und betreibt mindestens sechs weitere Niederlassungen auf dem Festland, unter anderem in Shanghai und Guangzhou.

Die Fabriksschließung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die weltweite Nachfrage nach dem iPad nachlässt. Nach Daten der Untersuchungsfirma International Data Corporation sind die Verkaufszahlen für das iPad im zweiten Quartal um 17,9 Prozent nach unten gegangen. Ungefähr zehn Millionen Einheiten wurden verkauft, was bedeutet, dass die Verkaufszahlen für den Tablet-Computer zum sechsten Mal in Folge nach unten gegangen sind. Gene Cao, eine Chef-Analyst beim Marktforscher Forrester Research Inc sagte, die schwache Nachfrage nach den iPads werde sich in den kommenden Quartalen fortsetzen. „Als Apple Smartphones mit größeren Bildschirmen wie das iPhone Plus veröffentlichte, war sich das Unternehmen über die Auswirkungen auf das iPad im Klaren. Wenn Telefone mit großen Bildschirmen gut genug sind, die Nachfrage der Konsumenten nach Unterhaltung zu erfüllen, warum sollten sie sich dann ein Tablet zulegen?", sagte Cao.

Dazu kommt, dass die Besitzer von iPads sich nicht so häufig ein neues Tablet zulegen. Für die Besitzer von Smartphones ist es normal geworden, sich in jedem Jahr ein neues Gerät zu kaufen. Doch die Bereitschaft, sich in derselben Zeitspanne auch noch ein neues iPad zuzulegen, ist weitaus geringer, sagen Experten. Um dem Geschäft mit dem Tablet-Computer ein neues Leben einzuhauchen, hat Apple im September das iPad Pro vorgestellt. Es ist eine größere Version des bisherigen Geräts mit einem 12.9 Inch Bildschirm. Das Produkt ist mit einer smarten Tastatur und einem Stift ausgestattet und soll wie ein Desktop-Computer abschneiden. „Das iPad Pro könnte für die Tablets von Apple ein größerer Wachstumstreiber im nächsten Jahr sein, doch es zielt eher auf Geschäftskunden ab. Das bedeutet, dass die Nachfrage weit niedriger als bei normalen iPads ausfallen dürfte, die eher auf die Konsumenten von elektronischen Produkten abzielen", sagte Cao.

 
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