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Reiche Chinesen protzen mit luxuriöser Sportbekleidung
2016-02-22
 

GPS-Sportuhren, Kompressions-Leggins und Hydration-Packs gehören zu den Dingen, die wohlhabende Chinesen derzeit unbedingt haben müssen. So fördern sie den Markt der milliardenschweren Sportbekleidungsindustrie in einer Zeit, in der Chinas Elite zunehmend auf den Kauf von traditionellen Luxusmarken verzichtet.

Extreme teure Sportbekleidung liegt – dank der staatlichen Förderung des Sports vor der Winterolympiade 2022 in Beijing sowie des Kaufs der Marke "Ironman" durch Chinas reichsten Industriemagnaten – derzeit voll im Trend.

Prognosen gehen davon aus, dass der Market auch wegen der Entscheidung der Regierung, die Ein-Kind-Politik nach 36 Jahren zu lockern, wachsen wird. Unternehmen wie das in den USA gelistete Under Armour und Kanadas Lululemon Athletica stehen bereits Schlange, um abzukassieren.

In China wird in diesem Jahr zum ersten Mal ein Ironman-Wettkampf abgehalten werden, da der Milliardär und Baulöwe Wang Jianlin die World Triathlon Corporation für 650 Millionen US-Dollar gekauft hat. Mit dem Deal soll aus der wachsenden Fitness-Verrücktheit Kapital geschlagen werden. In China fanden im letzten Jahr 134 Marathons und Straßenrennen statt. Das seien bis zu 160 Prozent mehr, als noch 2014, so der chinesische Sportverband.

Als ihrer Förderung des Sports und eines gesünderen Lebens im Allgemeinen, hat die Regierung angekündigt, dass bis 2025 im ganzen Land mehr als 900.000 Stadien und Sporthallen gebaut werden sollen.

Demgegenüber stehen traditionelle Luxusmarken wie Italiens Prada – ein Hersteller von Handtaschen – dessen Kurs an der Hongkonger Börse im letzten Jahr um 45 Prozent abschmierte. Beijings Kampf gegen Korruption und Chinas langsamstes Wirtschaftswachstum seit 25 Jahren hat die Eliten des Landes dazu gezwungen ihre Konsumgewohnheiten zu überdenken.

Ein Teil des Geldes, dass früher häufig für französischen Wein und italienisches Leder ausgegeben wurde, wird jetzt in High-End-Pulsmesser und Laufschuhe gesteckt.

Chinas Sportbekleidungsmarkt wird laut Euromonitor den Markt für Luxusgüter 2020 mit zweistelligen Wachstumsraten pro Jahr auf 280,8 Milliarden Yuan (38,7 Mrd. Euro) wachsen lassen. In der gleichen Periode wuchs die Luxusbranche nur einstellig auf 192,4 Milliarden Yuan (26,5 Mrd. Euro). Europas Markt für Sportbekleidung werde im Vergleich dazu 2020 einen Wert rund 57,5 Milliarden Euro habe.

Und Chinas Markt hat gerade erst angefangen, seine Muskeln spielen zu lassen. Der Sportsektor trägt derzeit 0,67 Prozent zu Chinas Bruttoinlandsprodukt bei, verglichen mit 2,2 Prozent in der Europäischen Union und 3,5 Prozent in den Vereinigten Staaten, meldete das Marktforschungsunternehmen Oriental Patron Research.

 
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