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Beijing plant Anti-Smog-Korridor
2016-02-23
 

Die chinesische Hauptstadt Beijing will fünf riesige Ventilationskanäle errichten, durch die schlechte Luft und angestaute Hitze abziehen können. Dazu sollen städtische Grünflächen, Seen, Parks, Flüsse und niedrige Wohnkomplexe verbunden werden. 

Wie die städtischen Behörden von Beijing am Samstag mitteilten, ist der Bau eines Netzes aus Lüftungskanälen geplant, das den Luftzug erleichtern und den sich anstauenden Smog und die Schadstoffe in der Luft wegblasen soll.

Die fünf Hauptventilationskorridore sind auf 500 Meter Breite ausgelegt. Laut dem stellvertretenden Leiter des Beijinger Planungskomitees, Wang Fei, werden diese um einige kleinere Nebenlüftungskanäle ergänzt, die über 80 Meter breit sind.

Die Belüftungskanäle entstehen, indem städtische Parkanlagen, Flüsse, Seen sowie Autobahnen mit ihren Grünflächen und niedrige Gebäudeblocks miteinander verbunden werden.

Dabei erstrecken sich die fünf Hauptkanäle von den nördlichen Vororten in den Süden. Einer davon wird durch die zentrale Achse der Hauptstadt verlaufen: vom Taiping Suburban Park im Norden, über den Olympia Park, den Himmelstempel bis zur Beijing-Shanghai-Autobahn am südlichen Ende der Stadt.

Neben den Haupt- und Nebenbelüftungskanälen soll das System noch um kleinere Durchzugskanäle erweitert werden.

In den Belüftungszonen werden jegliche Bauvorhaben streng kontrolliert und im Weg stehende Hindernisse laut Wang nach und nach entfernt.

Andere chinesische Städte wie beispielweise Shanghai und Fuzhou haben im Kampf gegen die Luftverschmutzung bereits derartige Lüftungskanäle errichtet.

„Ventilationskanäle können den Luftstrom in Städten verbessern, so dass der Wind Hitze und Schadstoffe wegblasen kann. Dadurch können der urbane Wärmeinsel-Effekt und die Luftverschmutzung verringert werden“, erklärt Wang.

Die zunehmende Luftverschmutzung ist zu einem der Hauptanliegen für die Bewohner Beijings geworden, zumal die Stadt im November und Dezember 2015 vom schlimmsten Smog seit Jahren heimgesucht wurde, der teilweise dem winterlichen Heizen zuzuschreiben war. Die lokalen Anwohner überprüfen die Luftwerte mittlerweile routinemäßig, tragen Atemmasken und viele lassen in ihren Wohnungen Luftreiniger laufen.

Beijing hat bereits Maßnahmen zur Eindämmung der Luftverschmutzung unternommen. 2015 hat die Stadt kohlebetriebene Kraftwerke durch sauberere Energien ersetzt und die Produktion von über 2000 verschmutzenden Industrien beschnitten oder ganz eingestellt. Auch wurde zum ersten Mal ein Roter-Alarm-Mechanismus für Tage mit starkem Smog festgesetzt.

Dennoch hat sich die Luftqualität in den Gebieten um Beijing herum im vergangenen Jahr laut den Daten des chinesischen Ministeriums für Umweltschutz (MEP) nur marginal verbessert.

Die Hauptstadt verzeichnete 2015 insgesamt 186 Tage, an denen die Luftwerte dem Standard entsprachen. Das sind gemäß den Statistiken des MEP 14 Tage mehr als noch im Jahr zuvor.

Die jährliche Durchschnittsdichte des Feinstaubes des Faktors PM2,5, welcher für den gesundheitsschädlichen Smog verantwortlich ist, betrug in Beijing 80,6 Mikrogramm pro Kubikmeter – was laut dem MEP eine 6,2-prozentige Abnahme gegenüber dem Vorjahr darstellt.

 
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