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China: Finanzmanager verschwindet mit Kundengeldern
2016-04-28
 

Der Chef eines chinesischen Vermögensverwaltungsunternehmens, der angeblich mit mehr als 150 Millionen US-Dollar an Investorengeldern geflohen war, hat sich am Montag in einem Online-Video bei den Kunden des Unternehmens gemeldet. Er werde „gleich wieder zurück“ sein, sagte der Manager, der derzeit von der Polizei gesucht wird.

Yang Weiguo, Vorsitzender des Konglomerats Wangzhou-Gruppe, verschwand vergangene Woche mit rund einer Milliarden Yuan (140 Mio. Euro), wodurch Tausende von Anlegern nicht ausbezahlt werden konnten, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am späten Sonntagabend.

Eine Tochtergesellschaft namens Wangzhou Fortune, die Yang selbst führt, soll seit Mitte April Cash-flow-Probleme haben, hieß es in dem Bericht.

Wangzhou Fortune, das in mehreren Städten wie Shanghai und Hangzhou tätig ist, hatte vergangene Woche eine Erklärung veröffentlicht, in der es hieß, dass Yang verschwunden sei. Die Firma hatte das Verschwinden des Managers auch der Polizei gemeldet.

In einem Video, das auf der Webseite des 21st Century Business Herald veröffentlicht wurde, sagte Yang den Investoren, dass sie sich keine Sorgen machen müssten.

„Hallo zusammen, ich bin's“, sagt da ein Mann in Jackett und halboffenem Hemd, der als der besagte Yang identifiziert werden konnte. „Keine Sorge, ich bin schon bald wieder zurück.“

In einer separat veröffentlichten Erklärung bestritt Yang, irgendetwas Falsches getan zu haben.

Die Wangzhou-Gruppe ist ein Konglomerat, das in vielen Branchen investiert ist, darunter Logistik, Medien, Finanzen und Hotels. Sie hat mehr als 100 Niederlassungen in über 50 Städten.

Der Fall ist der jüngste in einer ganzen Reihe an finanziellen Betrugsfällen, die in letzter Zeit bekannt wurden. Seit sich in China das Wirtschaftswachstum verlangsamt hat, haben viele Investmentunternehmen damit zu kämpfen, ihren Kunden die versprochenen Renditen auszuzahlen.

Anfang dieses Monats nahm die Polizei mehr als 20 Führungskräfte der Zhongjin-Gruppe (Finanzierungsgesellschaften) fest – einschließlich ihres Chefs, der anscheinend versuchte, das Land mittels eines gecharterten Flugzeugs zu verlassen.

Ein weiteres Finanzunternehmen, Jinlu Financial Advisors aus Shanghai, hat auch Schwierigkeiten, seine Investoren auszubezahlen. Woraufhin diese dann die Büros des Unternehmens belagerten.

In einem neuen Skandal brachte das Peer-to-Peer-Kreditunternehmen Ezubao 900.000 Investoren um 7,6 Milliarden Dollar, indem es ihnen hohe Zinsen versprach, die es später nicht zahlen konnte. Eine Führungskraft beschrieb dies in einem im Fernsehen übertragenen Geständnis als ein „typisches Schneeballsystem“.

 
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