Chinas größter Online-Händler Alibaba ist vor kurzem der International Anti-Counterfeiting Coalition (IACC) beigetreten, was sofort für Unmut bei vielen Luxusmarken sorgte. Aus Protest gegen Alibabas Aufnahme gab Gucci am Sonntag seinen Austritt aus der IACC bekannt. 

Gucci Amerika hat am Sonntag angekündigt, dass es die IACC verlassen werde. Das wäre bereits der zweite Austritt, nachdem die in Washington, D.C. ansässige Vereinigung gegen Fälschungen im April den chinesischen Online-Handelsriesen Alibaba die Mitgliedschaft in der IACC gebilligt hatte.

Das Modeunternehmen Michael Kors hat bereits im letzten Monat seine IACC-Mitgliedschaft widerrufen und kritisierte, dass Alibaba sein „gefährlichster“ und „schädlichster“ Gegner sei. Als Folge eines Einspruchs des Online-Handelsportals ebay verfügt Alibaba bei der IACC jedoch über keine Stimmrechte und ist von leitenden Funktionen ausgeschlossen. 24 weitere Marken haben ihre Unterstützungen für Michael Kors ausgedrückt.

Der französische Modekonzern Kering, dem Luxusmarken wie Gucci und Balenciaga gehören, hat in New York Klage gegen Alibaba eingereicht. Dem chinesischen Online-Handelsriesen wird vorgeworfen, auf seinen Verkaufsplattformen gefälschte Waren angeboten zu haben. Gleichzeitig wird gefordert, den durch diese Fälschungen betroffenen Herstellern eine finanzielle Entschädigung zu zahlen.

Alibaba wies den Vorwurf von Kering als unbegründet zurück. Laut dem Online-Handelsriesen seien seine Online-Plattformen, einschließlich AliExpress, nicht für die Herstellung der Fälschungen verantwortlich.

Um sich weiter zu internationalisieren, hat Alibaba in den letzten Jahren mit vielen Marken und Organisationen zum Schutz des geistigen Eigentums und beim Kampf gegen Fälschungen zusammengearbeitet. Trotzdem wird dem Unternehmen teils vorgeworfen, dass die getroffenen Maßnahmen ungenügend seien und immer noch zu viele gefälschte Produkte auf seinen Verkaufsportalen angeboten werden.