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Rund 60 Prozent der berufstätigen Frauen in China wollen kein zweites Kind
2016-05-10
 

Mehr als 95 Prozent der chinesischen Frauen meinen, dass ein Kind die Karriere beeinflusse und mehr als die Hälfte entscheidet sich daher gegen ein zweites Kind. Dies geht aus einem Bericht von Chinas Online-Stellenportal zhaopin.com hervor. 

Am Sonntag hat zhaopin.com, eine der bekanntesten Online-Stellenbörsen in China, einen Bericht über berufstätige Frauen veröffentlicht. Der Veröffentlichungstermin fiel auf den ersten Muttertag nach der Lockerung der Ein-Kind-Politik. Anlässlich dieser Gelegenheit hat zhaopin.com 14.290 berufstätige Frauen über ihre Arbeit und ihre Lebensentscheidungen befragt.

Dem Bericht zufolge haben 6,65 Prozent der berufstätigen Frauen bereits ein zweites Kind geboren. 29,39 Prozent der Frauen sind noch kinderlos und 20,48 Prozent wollen auch zukünftig keine Kinder haben. 58,71 Prozent der Frauen planen, kein weiteres Kind zu bekommen.

In Bezug auf die Frage, warum sie kein Kind haben wollen, gaben 56 Prozent an, dass sie einen Lohnabzug befürchten. 53,18 Prozent meinen, dass sie nach einer Geburt nur schwer eine Arbeit finden könnten. Andere Gründe, sich gegen ein Kind zu entscheiden, umfassen die viele Zeit und Energie, welche für das Aufziehen eines Babys benötigt werden, die Angst vor den Schmerzen bei einer Geburt oder mangelndes Vertrauen in der Ehe.

Mehr als 70 Prozent der Frauen würden ihre Arbeit nach der Geburt eines Kindes nicht aufgeben wollen, während dies für 18,53 Prozent eine Option darstellen würde.

Drei Faktoren sind für Frauen vor der Geburt eines Kindes besonders wichtig bei der Wahl eines Arbeitsplatzes: Gehalt (83,07 Prozent), Position (56,17 Prozent) und Arbeitsumgebung (53,66 Prozent). Nach der Geburt sind die drei wichtigsten Faktoren die Pendelzeiten (86,4 Prozent), das Gehalt (73,03 Prozent) und die Arbeitsbelastung (63,57 Prozent). 75,76 Prozent der berufstätigen Mütter gaben an, dass sie wegen der langen Pendelzeit bereits ihren Job gewechselt haben.

Wang Yixin, leitender Berater von zhaopin.com, erklärt, dass ein Großteil der berufstätigen Frauen denke, dass ihre Familien nicht allein durch das Einkommen ihrer Lebensgefährten ernährt werden könnten. „Andere Gründe sind mit ihrem eigenen Ehrgeiz verbunden. Sie befürchten, dass sie von der dynamischen Gesellschaft isoliert und Karrierechancen einbüßen könnten, wenn sie wegen einer Geburt vorübergehend ihre Arbeit niederlegen würden“, so Wang.

Die 29-jährige Peng Xin, eine Angestellte eines Pharmaunternehmens, ist seit zwei Jahren verheiratet und noch unentschlossen, ob sie ein Kind bekommen möchte. „Meine Mutter hofft, dass ich ein Baby bekomme, bevor ich 30 Jahre alt bin. Aber ein Kind in Beijing aufzuziehen, bedeutet eine enorme finanzielle Belastung“, sagt Peng. Sie befürchtet zudem, dass sich dadurch ihre Karrierechancen einschränken könnten.

 
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