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Weniger Raucher nach Erhöhung der Tabaksteuer
2016-05-12
 

Fast die Hälfte der chinesischen Männer raucht immer noch, obwohl Steuern bereits 56 Prozent des Preises einer Packung Zigaretten ausmachen. Doch die Verkäufe sind rückläufig und geben daher Anlass zur Hoffnung. 

Eine Studentin der Yangzhou-Universität demonstriert gegen das Rauchen im Zuge einer Straßendemonstration in der Provinz Jiangsu im Dezember 2015. [Foto Meng Delong / China Daily] 

Nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Dienstag haben steigende Steuern auf Tabakprodukte in China, einem Land in dem rund die Hälfte der männlichen Bevölkerung raucht, zu einer Senkung des Tabakkonsums geführt.

Im Mai letzen Jahres hatte Chinas Finanzministerium die Steuererhöhung sowie eine Reihe sich anschließender Reglementierungen angekündigt. Die WHO schätzt, dass die Zahl der verkauften Zigaretten in China zwischen April 2015 und März 2016 um 3,3 Prozent im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum gefallen sei. Der Rückgang umfasste auch eine Abnahme der Umsätze um 5,5 Prozent im untersten Preissegment, was darauf hindeute, dass besonders Raucher mit niedrigem Einkommen ihren Konsum einschränken.

„Das sind gute Nachrichten, weil es gerade die unteren sozioökonomischen Gruppen in China sind, welche am meisten von den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Nachteilen des Rauchens betroffen sind“, erklärt Bernhard Schwartländer, Vertreter der WHO in China. „Der Tabakkonsum und besonders die Kosten, welche von den damit verbundenen Erkrankungen wie Lungenkrebs verursacht werden, können Menschen und Familien in die Armut stürzen lassen und machen es für andere unmöglich, sich aus dieser zu befreien.“

China hat seine Tabaksteuer seit 2009 bereits dreimal erhöht. „Die Steuer macht nun 56 Prozent des Preises einer Zigarettenpackung aus“, bemerkt Wu Yiquan, stellvertretende Leiterin von ThinkTank, einer Nichtregierungsorganisation, welche sich der Eindämmung des Tabakkonsums verschrieben hat. „Das sind jedoch lediglich die ersten Schritte in die richtige Richtung. Wir hoffen, am Ende das Ziel der WHO, die Eindämmung des Tabakkonsums um 75 Prozent, erreichen zu können.“

Im weltweiten Vergleich sei China weiterhin eines der Länder mit den preiswertesten Zigaretten, erklärt Wu. Die Steuererhöhung aus dem letzten Jahr diene allerdings als wichtiger Präzedenzfall in China, dass die Ladenpreise für Zigaretten erhöht werden sollten, um die Volksgesundheit durch einen Konsumrückgang zu verbessern.

 
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