Zhang Xiaolong, der Präsident der Weixin-Gruppe, hat bestätigt, dass WeChat während des chinesischen Frühlingsfestes 2017 keine neue Marketingkampagne für seine virtuellen „roten Umschläge“ mehr starten werde. Das Fehlen einer solchen Kampagne werde es den Menschen erlauben, mehr Zeit mit ihren Familien zu verbringen. 

 

Das Rote-Kuverts-Angebot von WeChat – eine Methode zum Senden virtueller Bargeldgeschenke – wurde 2014 während des chinesischen Neujahrsfestes gestartet. WeChat war der erste Anbieter dieser Dienstleistung, doch viele andere Firmen sprangen sofort auf den Zug auf. Das Programm gewann schnell an Popularität, was digitale Geldgeschenke an Feiertagen zu einem neuen Trend machte. Um einen größeren Anteil am mobilen Zahlungsmarkt für sich zu gewinnen, hatten WeChat und Alipay zuvor eine regelrechte Finanz-Schlacht geschlagen. Derzeit liegt die Anzahl der aktiven Benutzer von WeChat bei über 800 Millionen, während Alipay 450 Millionen offiziell registrierte Benutzer hat.

Beide Unternehmen haben Anfang des Jahres jedoch das Ende ihres Krieges um die roten Umschläge verkündet.

„Die Leute sollten während des Frühlingsfestes mehr Zeit mit ihren Familien verbringen, anstatt mit ihren Handys zu spielen“, sagte Chen Guanhua, Chef des Projekts „Rote Kuverts“ bei Alipay.

Allerdings bedeutet das Ende des „Roten-Umschlag-Krieges“ nicht das Ende des Programms, da der Service nach wie vor eine wirksame Möglichkeit der Kundenbindung darstellt. Inzwischen sind beide Unternehmen mit Augmented Reality (AR, erweiterte Realität) Kuverts am Start. Um an ihren roten AR-Umschlag zu gelangen, müssen die Benutzer in der realen Welt an einen bestimmten Standort gehen und ein bestimmtes Objekt scannen. Dies wird das Schenken und Erhalten eines roten Kuverts zu einem noch beliebteren Erlebnis machen, hoffen die Unternehmen.

Insider sind der Meinung, dass der „Krieg der Roten Kuverts“ WeChat und Alipay dazu zwingen wird, bei der Produktentwicklung innovativer zu werden.