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Indiens Bemühungen zum Abbau des Außenhandelsdefizits mit China
2017-02-20
 

Indien sollte zur Reduktion der ökonomischen Ungleichgewichte mit China die wirtschaftliche Komplementarität im Auge behalten, seine Industrie modernisieren und die Kooperation präferieren. 

 

Indische Unternehmer auf einem Spielzeugmarkt der Stadt Yiwu in der ostchinesischen Provinz Zhejiang um. 

Die indische Regierung hat der Überwindung des Handelsdefizits mit China höchste Priorität eingeräumt, aber kaum Fortschritte bei der Umkehrung sinkender Exporte nach China erzielt. Laut chinesischen Experten ist dies angesichts der konkurrierenden und wenig komplementären bilateralen Handelsstruktur auch keine leichte Aufgabe.

Nach Chinas Hauptzollamt (GAC) betrug Indiens Handelsdefizit mit China 2016 43,62 Milliarden Euro, eine leichte Erhöhung gegenüber den 42,14 Milliarden Euro des vorherigen Jahres.

Das riesige Außenhandelsdefizit entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem der heikelsten Probleme zwischen China und Indien, hat Proteste sowie Kampagnen in Indien hervorgerufen und zu wachsenden Spannungen in den bilateralen Handelsbeziehungen geführt.

„Es muss Gleichmäßigkeit und Ausgewogenheit im Handel geben, damit wir zusammenrücken können“, sagte Shaktikanta Das, indischer Staatssekretär für wirtschaftliche Fragen im Finanzministerium, in einem Interview mit Global Times. Er sagte auch, dass indische Beamte mit ihren chinesischen Kollegen an der Förderung indischer Produkte arbeiten.

Die tatsächlichen Handelsdaten zeigen allerdings, dass Indiens Exporte nach China trotz der Anstrengungen weiterhin abgenommen haben, obgleich mit einer etwas langsameren Geschwindigkeit.

Laut GAC reduzierten sich Indiens Exporte nach China 2016 gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent, 2015 um 18 Prozent.

Mangelnde Konkurrenzfähigkeit 

„Die Anstrengungen indischer Beamter für einen Wettstreit mit China auf gleicher Ebene und verstärkte Untersuchungen chinesischer Importe waren möglicherweise deplaziert, wohingegen sich das Land auf die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit seiner Industrien und der Wirtschaftsbeziehungen mit China konzentrieren sollte“, sagte Bai Ming, Forscher an der Chinesischen Akademie für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Der Hauptgrund für das Handelsdefizit besteht darin, dass chinesische und indische Produkte in Konkurrenz stehen, anstatt einander zu ergänzen, und indische Produkte aufgrund rückständiger Industrien weniger konkurrenzfähig als chinesische sind, so Bai.

„Die indische Industrie steht noch relativ weit hinter der chinesischen zurück. Was Indien produzieren kann, kann China besser und billiger. Indische Produkte können auf dem chinesischen Markt daher unmöglich überleben“, sagte Bai.

Bai bemerkte, dass Indiens Automobil- und Stahlwirtschaft relativ stark ist, aber aufgrund der Technologie und des Umfangs, den China hier erreicht hat, „nicht mit der chinesischen konkurrieren kann“. Von 2015 bis 2016 hat Indien gemäß Zahlen des Verbandes der indischen Industrie (CII) Fahrzeuge und Autoteile für insgesamt 13,44 Milliarden Euro exportiert, davon aber nur Waren im Wert von 0,43 Milliarden Euro nach China.

Indien sollte sich nicht auf die Konkurrenz in Bereichen konzentrieren, wo China bereits über Wettbewerbsvorteile verfügt, sondern die heimische Industrie insbesondere in den Sparten verbessern, wo Indien konkurrenzfähiger ist, sagte Bai.

„Indiens Stärke liegt in der Informationstechnik, insbesondere in der Software. Wir wollen auch mehr landwirtschaftliche Produkte einschließlich Früchte, Fisch und Gemüse nach China exportieren“, sagte Indiens Wirtschaftssekretär Shaktikanta Das.

Die Konzentration auf diese Bereiche könnte Indien bei seinem Handel mit China helfen, aber Indien sollte sein Handelsdefizit mit China in einem breiteren Zusammenhang betrachten. „Sie können nicht einfach versuchen, mir Schuhe zu verkaufen, weil ich selbst welche verkauft habe. Auch sollten Sie sich zum Ausgleich ihres Handel nicht auf einzelne Länder konzentrieren, aber andere, in denen Sie über Wettbewerbsvorteile verfügen, aussparen“, sagte Bai.

Laut einem am letzten Mittwoch veröffentlichten Forschungsbericht der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften stellen indische Produkte auf dem internationalen Markt unter denen südasiatischer Länder die stärkste Konkurrenz für chinesische dar.

Indien sollte auch versuchen, seine Wirtschaftsbeziehungen mit China zu verbessern, anstatt Spannungen zu vergrößern, und eine aktivere Rolle bei einigen handelsfördernden Initiativen Chinas wie der „Belt and Road“-Initiative einnehmen, sagte Bai.

Indien befand sich nach Daten des Handelsministeriums 2016 unter den Ländern, welche die meisten Antidumpinguntersuchungen gegen chinesische Produkte eingeleitet haben.

„Wenn Indien seine Exporte nach China und in andere Länder steigern möchte, dann sollte es mit China auf eine konstruktive Weise zusammenarbeiten“, so Bai.

 
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