China wird sein Wachstum durch die Vertiefung der Strukturreform der Angebotsseite in diesem Jahr weiter stark steigern können. Das erklärte Handelsminister Gao Hucheng am Dienstag. 

 

Dieser Trend sei seit 2016 zu beobachten und werde sich bis 2020 fortsetzen. Dies bedeutemehr Einzelhandelsumsätze im Internet und einen stärkeren Konsum von hochwertigen Gütern und Dienstleistungen, erklärte Gao auf einer Pressekonferenz und berief sich dabei auf das herausragende Wachstum in diesen Sektoren.

Die Einzelhandelsumsätze, ein Schlüsselindikator für den Verbrauch, wachsen nach Angaben des Ministers seit Jahren im zweistelligen Bereich. Der E-Commerce habe die Steigerung des Verbrauchs gefördert, fügte er hinzu.

Das Umsatzvolumen im Online-Handel legte 2016 gegenüber dem Vorjahr um 26,2 Prozent auf 5,2 Billionen Yuan (755,3 Milliarden US-Dollar) zu.

Da chinesische Verbraucher häufiger teure Produkte und Spitzenerzeugnisse kaufen, habe der Verbrauch einen Gang hochgeschaltet.

2016 wurdenüber 28 Millionen Autos verkauft, 13,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei Fahrzeugen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, sei ein Wachstum von 53 Prozentgemeldet worden, erklärte er.

Der Verbrauch von Dienstleistungen steige wegen der schnellen Expansion von Sektoren wie Gastronomie, Hauswirtschaft und Pflege schneller als der Warenverbrauch, so Gao weiter.

Nach seinen Angaben hat sich der Verbrauch seit 2014 zum wichtigsten Motor der chinesischen Wirtschaft entwickelt. Sein Anteil am BIP-Wachstum lag 2016 bei 64,6 Prozent, ein Anstieg um 4,9 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Die anhaltende Reform der Angebotsseite soll die Diskrepanz zwischen der Versorgung mit Waren und Dienstleistungen und der wechselnden Nachfrage am Markt verringern und mehr Potenzial freisetzen.

Die Einzelhandelsumsätze von Verbrauchsgütern werden 2017 voraussichtlich um 10,2 Prozent auf mehr als 37 Billionen Yuan steigen. Nach Angaben eines zuvor von der chinesischen Handelskammer herausgegebenen Berichts haben sie damit einen Anteil von mehr als 70 Prozent am Wirtschaftswachstum des Landes.

China werde in diesem Jahr die Reform der Angebotsseite durch die Verbesserung der Versorgungsstruktur und des Konsumumfelds vorantreiben, erklärte der Minister.