Die „Rote Linie“ für den Umweltschutz sieht klare Grenzen für den Erhalt der Natur in der Volksrepublik vor. Sie gewährleistet die Qualität der natürlichen Ressourcen und ihre nachhaltige Nutzung und dient der Sicherung der regionalen und nationalen Umwelt sowie der Gesundheit der Bevölkerung.
Von Bai Yang, People’s Daily
Die jährlichen Vollversammlungen des Nationalen Volkskongresses und der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes stehen kurz bevor. Im Vorfeld dessen gab das Umweltministerium bekannt, dass das Land eine „Rote Linie“ beim Umweltschutz und eine aktive, fortlaufende Kontrolle der Entwicklung der Naturschutzgebiete umsetzen werde. Bis 2020 soll das Land ein umfassendes integriertes Überwachungssystem aufgebaut und ein Verwaltungssystem für die Umweltsicherheit, einschließlich Big Data und kombinierter Vernetzung, etabliert haben. Eine diesbezügliche Plattform soll noch dieses Jahr in die Testphase gehen.
China hat insgesamt bereits 2.740 Naturschutzgebiete mit einer Fläche von 1,42 Millionen Quadratkilometern auf dem Festland eingerichtet, die zukünftig rund 14,8 Prozent der Landesfläche ausmachen sollen. Damit wurde eine solide Grundlage in umfassender und geordneter Weise gelegt. Dieses rationale und funktionale Fundament wird der vollständigen Vernetzung der Naturschutzgebiete dienen.
Allerdings bleiben die Naturschutzgebiete weiterhin mit ernsten Herausforderungen konfrontiert. Vor kurzem erhielten einige Gebiete Chinas viel Aufmerksamkeit für ihre Bemühungen um die Wahrung einer „Roten Linie“ beim Naturschutz, die wiederum in direktem Zusammenhang mit der Sicherheit der Natur für ganz China stehen. Die chinesische Regierung veröffentlichte am 7. Februar Vorschläge für das Ziehen einer strengen „Roten Linie“ für den Naturschutz, welche klarstellten, dass China bis 2020 eine landesweite „Rote Linie“ für den Naturschutz ausgearbeitet und die Grundlagen des Systems gelegt haben werde.
Die „Rote Linie“ für den Naturschutz bezieht sich auf Gebiete mit besonderen und wichtigen ökologischen Funktionen für die Umweltsicherheit des Landes, die strenger Schutzvorschriften bedürfen. Die veröffentlichten Vorschlägen umfassen die strenge Kontrolle von Grenzwerten, die Realisierung eines Kontrollsystems für Umwelträume sowie die Verhinderung der Verringerung ihrer Funktion, Fläche und Qualität. Zudem wurde betont, dass sich die „Rote Linie“ nur verstärken, nicht verringern könne. Die grundlegende Funktion der Linie ist daher die Setzung von Grenzen mit dem Ziel, ein striktes Regelsystem für den Naturschutz zu verwirklichen.
In den letzten Jahren hat Beijing unermüdlich seine Bemühungen um den Naturschutz verstärkt, die Umwelt am nahen Miyun-Stausee geschützt und damit auch die Wasserqualität in der Hauptstadt garantiert. Das Bild zeigt, wie sich ein Schwarm Schwäne von den Gewässern des Reservates in die Lüfte erhebt. (Foto: He Yongshe, People’s Daily)
Vor dem Jahr 2000 gab es in China nur wenige Städte und Kreise, die sich mit Umweltplänen einer „Roten Linie“ beschäftigten. In den letzten Jahren konnten so jedoch schon einige Erfahrungen gesammelt werden. Unvollständigen Statistiken zufolge haben in China zumindest Guizhou, Sichuan, Shaanxi und 13 weitere Provinzen, Städte und Autonome Gebiete Umweltschutzgrenzen gesetzt oder einen gesetzlichen Rahmen für eine „Rote Linie“ eingeführt. Alle Provinzen haben beschlossen, die Fläche der Naturschutzgebiete insgesamt zu vergrößern und mehr als drei innerhalb ihres Verwaltungsgebiets einzurichten. Damit handeln sie entsprechend der jüngst veröffentlichten Maßnahmen.
Gao Jixi, Leiter des Nanjinger Instituts für Umweltstudien des chinesischen Umweltministeriums und Leiter der Nationalen Organisation für Umweltschutzgrenztechniken, erklärte, dass die „Rote Linie“ unter anderem Daten wie hochauflösende Bilder und solche der Landnutzung dafür einsetzen werde, konkrete und klare Umweltschutzgrenzen zu ziehen. Erste Grenzen seien gesetzt, die Funktionalität der Kontrolle sichergestellt und die Einsatzbereitschaft des Systems gewährleistet, so Gao.
