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Die Integration des Jing-Jin-Ji-Großraums schreitet voran
2017-03-03
 

Die Umsetzung der Pläne für den Großraum Jing-Jin-Ji, der die Städte Beijing und Tianjin sowie die Provinz Hebei umfasst, stehen vor großen Herausforderungen. Es bieten sich jedoch auch enorme Chancen für die regionale Entwicklung. 

Von Zhang Mengxu, People’s Daily 

 

Das sogenannte „zweite Stadtzentrum“ Beijings befindet sich noch im Bau und ist eines der wichtigsten Vorhaben der Jing-Jin-Ji-Großraumintegration. Das Bild zeigt ein Modell der zukünftigen Gestaltung des Zentrums im Bezirk Tongzhou. 

Im Kleidermarkt am Beijinger Zoo im Stadtzentrum der chinesischen Hauptstadt gibt es rund 13.000 Geschäfte mit über 30.000 Angestellten, die einen täglichen Kundenstrom von durchschnittlich 100.000 Menschen erfahren. Es ist Asiens größter Kleidungsmarkt.

Durch seine Existenz ist die Umgebung eine der verkehrstechnisch am stärksten beanspruchten Gebiete Beijings. In den letzten Jahren zogen viele Geschäfte als Teil des Beijing-Hebei-Integrationsplans in neue Märkte in der Provinz Hebei.

Geschäftsmann Li Guoyong ist einer von ihnen. Er ist in den Dongsu-Perlenmarkt nach Cangzhou in Hebei umgezogen. „Der Markt ist für uns Geschäftsleute zwei Jahre mietfrei gewesen, das erste Jahr auch ohne Wartungsgebühren, zudem gibt es noch weitere Vergünstigungen. In zwei Jahren können wir so 400.000 Yuan (rund 55.200 Euro) einsparen. Dadurch sorgt man sich dann auch weniger über den erst langsam anlaufenden Besucherstrom.“

Diese Entwicklung ist ein kleiner Bestandteil der von der chinesischen Regierung vorangetriebenen nationalen Strategie der Jing-Jin-Ji-Großraumintegration. Die Abkürzung Jing-Jin-Ji umfasst Beijing, Tianjin und die elf Städte der Provinz Hebei mit einer Bevölkerung von insgesamt mehr als 100 Millionen und einem BIP, welches mehr als ein Zehntel des gesamtchinesischen ausmacht.

Die durch die Stadtentwicklung bedingten Probleme von Beijing und Tianjin sind enorm, welche speziell durch die kleineren Städte an ihrer Peripherie in der Nachbarprovinz Hebei gemildert werden sollen. Im Vergleich beträgt das BIP Hebeis nur durchschnittlich 40 Prozent dessen, was die beiden Großstädte erwirtschaften.

Die Lösung von Großstadtproblemen, unter anderem die Bevölkerungsschwämme, hohe Verkehrsdichte, Umweltverschmutzung und -degeneration, sind schwierige Herausforderungen von Stadtverwaltungen im globalen Rahmen.

Im Februar 2014 legte China erstmals den Jing-Jin-Ji-Großraumintegrationsplan als nationale Strategie vor. Der Plan umfasst die Auslagerung von Funktionen und die Entlastung Beijings, die Restrukturierung der Wirtschaft und des Raumes, das Einschlagen eines intensiven Binnenentwicklungswegs, die Erkundung eines Modells zur Optimierung der Agglomerationswirtschaft, die Förderung einer integrierten Großraumentwicklung und den Aufbau neuer Wachstumspole.

In den letzten drei Jahren hat die Strategie bereits phasenweise Erfolge erzielt. Die drei Regionen haben nicht nur den ersten provinzübergreifenden Fünfjahresplan Chinas veröffentlicht und einen gemeinsamen Raumplan ausgearbeitet, sondern auch nacheinander Programme zu den Bereichen Verkehr, Natur, Industrie und zwölf weiteren vorgelegt sowie eine Reihe von Maßnahme-Entwürfen erstellt. Drei Vorhaben sollen dahingehend umgesetzt werden: der Plan zur Erstellung eines „Gesamtbildes“, der Aufbau eines gemeinsamen „Schachbretts“ und die integrierte Entwicklung.

Die wirtschaftliche Integration ist Hauptinhalt und wichtigste Stütze bei der geordneten Auslagerung von Funktionen, die Beijing als Hauptstadt nicht zwingend selbst tragen muss, und der Förderung der Entwicklung der Jing-Jin-Ji-Integration.

In den letzten drei Jahren haben die Anpassungen enorme wirtschaftliche Ergebnisse erzielt, wie die Zahlen von 2016 eindrucksvoll aufzeigen: Beijings Wirtschaftswachstum erreichte 6,7 Prozent, wovon der Gesamtleistungswert des Dienstleistungssektors 80,3 Prozent ausmachte. Tianjins Wirtschaft wuchs um 9 Prozent und ist damit weiterhin eine der vitalsten des Landes. Hebeis Wirtschaft wuchs um 6,8 Prozent und verwirklichte damit den geplanten Aufschwung durch Synergieeffekte.

Als Teil des Plans zum Ausbau des Eisenbahnnetzwerks im Jing-Jin-Ji-Großraum wird vorgesehen, bis 2030 mit insgesamt 3.400 Kilometern Streckennetz die Grundlagen geschaffen zu haben. Ein einstündiges Verkehrsnetz und ein halbstündiger Pendlerverkehr sollen bis dahin ebenfalls erste Formen annehmen und das Berufspendeln innerhalb des Großraums ermöglichen.

 
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