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Realistische Betrachtung der chinesisch-amerikanischen Handelsbeziehungen
2017-03-29
 

Die Dynamik der chinesisch-amerikanischen Handelskooperation entspringt dem Charakter der beiden komplementären Volkswirtschaften sowie dem gemeinsam Nutzen und den geteilten Gewinnen.

Zhongsheng, People’s Daily

Seit kurzer Zeit sind die chinesisch-amerikanischen Handelsbeziehungen in den Mittelpunkt der globalen Aufmerksamkeit und insbesondere der öffentlichen Diskussion innerhalb der USA gerückt. Konfrontiert mit allseitiger Rhetorik muss man mit klarem Blick und auf Grundlage der Fakten die Hauptentwicklungen begreifen und von Daten ausgehen, um die Gegebenheiten der chinesisch-amerikanischen Handelsbeziehungen zu analysieren.

Zum einen ist da das Feld des Handels. Die chinesisch-amerikanischen Handelsbeziehungen sind sehr eng und China ist zum größten Handelspartner der USA avanciert. Die Vereinigten Staaten sind ihrerseits Chinas zweitgrößter Handelspartner. 1979 nahmen die beiden Länder diplomatische Beziehungen auf und das bilaterale Handelsvolumen betrug nur 2,5 Milliarden US-Dollar. Bis 2016 stieg diese Zahl auf 519,6 Milliarden US-Dollar an und damit fast dem 207-Fachen.

Die Dynamik der chinesisch-amerikanischen Handelskooperation entstammt den beiden komplementären Volkswirtschaften, welche geprägt sind von gemeinsamen Nutzen und geteilten Gewinnen. China ist Export-Zielland für 26 Prozent der Boeing-Flugzeuge, 56 Prozent der Soja-Bohnen, 16 Prozent der Automobile und 15 Prozent der integrierten Schaltkreise aus den USA. Von Chinas Elektroindustrie ausgehend wurde für zehn Millionen US-Bürger die Jobfrage gelöst und damit einhergehend wurden auch die Bande zwischen dem chinesischen Verbrauchermarkt und US-amerikanischen Fabrikanten enger geknüpft.

Bedauerlicherweise gibt es hinsichtlich der Dynamik der chinesisch-amerikanischen Handelsbeziehungen noch einige Menschen, die daran festhalten, Chinas Handelsbilanzüberschuss dahingehend zu interpretieren, dass das Land die US-Wirtschaft ins Abseits drängen und den einfachen Amerikanern die Lebensgrundlage entziehen würde. Dies ist offensichtlich mit einer modernen Geisteshaltung und den realen Gegebenheiten absolut nicht vereinbar.

China erwirtschaftet mit den USA tatsächlich einen Handelsbilanzüberschuss, was durch die ökonomischen Strukturen der beiden Länder bedingt ist. Vor nicht allzu langer Zeit hat der Forscher Stephen Samuel Roach an der Yale-Universität sorgfältig dargelegt, dass die USA ein Handelsbilanzdefizit mit 101 Ländern auf der Welt pflegen.

China hat zwar einen Handelsbilanzüberschuss mit den USA, was aber nicht notgedrungen Chinas Vorteil und Amerikas Nachteil ist. In Bezug auf die US-amerikanischen Konsumenten kann der chinesisch-amerikanische Handel dazu beitragen, dass US-Haushalte mehr als 850 US-Dollar im Jahr einsparen. Auf geschäftlicher Ebene haben Studien herausgefunden, dass Chinas Handelsbilanzüberschuss gegenüber den USA zu 40 Prozent aus in China tätigen US-amerikanischen Produktionsunternehmen besteht sowie zu 20 Prozent aus anderen ausländisch finanzierten Unternehmen. Es gibt in China viele ausländische Unternehmen und mehr als 90 Prozent der Gewinne der herstellenden Betriebe fließen in die USA zurück.

Darüber hinaus ändern sich im Zuge des umfassenden Wandels der chinesisch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen auch die ökonomischen Strukturen der beiden Länder. In den letzten zehn Jahren wuchsen die US-Exporte nach China jährlich durchschnittlich um 11 Prozent und die chinesischen Exporte in die USA um lediglich 6,6 Prozent. Heutzutage übersteigt das chinesisch-amerikanische Dienstleistungshandelsvolumen 100 Milliarden US-Dollar und das Handelsdefizit bleibt weiter bestehen.

Ein weiteres Feld sind die Investitionen. 2016 überstiegen die gegenseitigen Investitionen 170 Milliarden US-Dollar. Sie verbessern umfassend die Wirtschaftsdynamik und Beschäftigungsverhältnisse, aber es gibt auch Menschen, die von Beginn an die Realität durch einen Filter betrachteten und zum einen am chinesischen Investitionsumfeld Anstoß nahmen und zum anderen in den chinesischen Investitionen in den USA unbegründeterweise eine Bedrohung sahen.

Den Tatsachen kann man jedoch nicht entrinnen. Bis Ende 2016 gab es in China über 60.000 US-amerikanische Investitionsziele mit einem Volumen von annähernd 80 Milliarden US-Dollar. Die Anteilraten von ausländisch finanzierten Unternehmen und ausländischen Direktinvestitionen beliefen sich auf jeweils 7,8 Prozent und 4,5 Prozent.

In Bezug auf den US-amerikanischen und chinesischen Handel gab das Landeskomitee der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes im Oktober 2016 die Ergebnisse einer Untersuchung des chinesischen Investitionsumfeld bekannt. 90 Prozent der mit US-Dollar finanzierten Unternehmen in China erwirtschafteten demnach Profite. Im Zuge der weiteren Verstärkung des Öffnungsprozesses in China, können sich die Investitionschancen von US-amerikanischen Unternehmen in China nur erhöhen und das Geschäftsumfeld nur verbessern.

Ein weiterer Aspekt sind die ganz konkreten Vorteile, welche die chinesischen Investitionen in die US-amerikanische Wirtschaft mit sich bringen. Beispielsweise versank der Automobil-Produktionsstandort Detroit vor einigen Jahren in der Pleite und wurde gar als „Geisterstadt“ bezeichnet. Chinesische Investoren haben dem Standort eine dringend benötigte Finanzspritze gegeben. Im letzten Jahr wurde in Detroit das Chinesische Innovationszentrum Michigan gegründet und heutzutage belaufen sich die Investitionen im US-Bundesstaat auf über drei Milliarden US-Dollar.

Aus ganzheitlicher Perspektive wurden bis Ende 2016 durch die chinesische Industrie insgesamt annähernd 50 Milliarden US-Dollar im nicht-finanziellen Sektor in 44 US-Bundesstaaten investiert und damit annähernd zehn Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen.

Aus globaler Sicht sind China und die USA das größte Entwicklungsland und das größte Industrieland und die beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Beide Länder stellen zusammen annähernd ein Viertel der Weltbevölkerung und sind für rund ein Drittel des Welt-BIPs verantwortlich, mit einem bilateralen Handelsvolumen was allein ein Fünftel ausmacht.

Die Entwicklung der bilateralen Handelsbeziehungen ist langfristig, gesund und stabil. Die Beziehungen liegen nicht nur im Interesse der Völker beider Länder, sondern sind ein gemeinsamer Wunsch der ganzen Welt. Zusammenarbeit ist für die beiden Ländern der einzig gangbare Weg. Dies hat sich in der Praxis bewährt und ist auch der Wunsch der Völker beider Länder.

 
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