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Leitlinien zur Wiederbelebung chinesischer Traditionshandwerke
2017-04-06
 

Mit Leitlinien sowie Förderprogrammen für die Ausbildung in traditionellen Fertigungstechniken und die Etablierung modern verwalteter Wirtschaftsbranchen strebt China die Erhaltung vom Aussterben bedrohten Handwerkswissens und die Wiederbelebung des Handwerkergeists an.

Chinas Staatsrat hat einen neuen Plan zur weiteren Förderung traditionell chinesischer Handwerkskünste, insbesonders derjeniger aus dem immateriellen Kulturerbe des Landes, ausgegeben.

Der am 24. März veröffentlichte Plan zur Wiederbelebung chinesischer Traditionshandwerke hat zum Ziel, den Schutz der chinesischen Kultur und Tradition zu dynamisieren.

Er fordert ein besseres Management in diesem Wirtschaftszweig sowie eine größere Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt, mit wesentlichen Verbesserungen bis zum Jahr 2020.

Gemäß dem Dokument soll dem Traditionshandwerk eine bedeutendere Rolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen zukommen, die Einkommen der Handwerksmeister steigen und die industriellen Strukturen diversifiziert werden. China wird auch einen nationalen Katalog traditioneller Handwerke erstellen und die „Nachfolgerschaft“ des immateriellen Kulturerbes ausweiten.

Arbeitsmigranten werden mit Förderprogrammen dazu ermuntert, in ihre Heimatstädte zurückzukehren, um traditionelle Gewerbe und ihre lokale Kulturindustrie zu entwickeln.

Mehr Anstrengungen werden unternommen, um das Design, die Produktion und die Qualität von traditionellen Produkten zu verbessern, etwa mit Materialien höherer Qualität und der Einführung eines modernen Verwaltungssystems.

Der Plan ermuntert auch Unternehmen und Ausübende traditioneller Handwerke, ihre Geheimnisse zu schützen, Handelsmarken zu beantragen und sich über geistige Eigentumsrechte zu erkundigen.

Inzwischen sollten weitere Anstrengungen zur Absatzförderung von Traditionprodukten gemacht werden, so das Dokument, Anzeigen und Informationsveranstaltungen an populären Tourismusorten empfehlend.

Das Dokument fordert auch Universitäten, Unternehmen und Einrichtungen zur Abhaltung von Seminaren sowie Trainingssitzungen für Erben und Praktiker berühmter Traditionshandwerke auf.

Außerdem wird das Land geeignete Universitäten beim Aufbau von Studienfächern sowie Kursen für traditionelle Handwerkskünste und der Ausbildung von Fachkräften unterstützen. Zur Steigerung des Bewusstseins wird China weiterhin die kulturelle Bildung in Universitäten, Mittel- und Grundschulen fördern.

Vor dem Hintergrund der wachsenden chinesischen Wirtschaft wurde auch der „Soft Power“ mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht, was zu einer größeren Förderung des kulturellen Erbes einschließlich traditioneller Handwerke auf Landes und Regionalebene geführt hat. Zum jetzigen Zeitpunkt hat China mit 38 Einträgen mehr Vertreter seines immateriellen Kulturerbes als jedes andere Land in der Welt von der UNESCO verzeichnet.

Der Plan zur Wiederbelebung chinesischer Traditionshandwerke folgt auf eine im Januar des letzten Jahres bekanntgemachte Mitteilung des Kulturministeriums über die Ausarbeitung einer neuen Richtlinie für den besseren Schutz traditioneller, insbesonders vom Aussterben bedrohter Fertigungstechniken.

China verfügt momentan über ungefähr 1.700 national anerkannte Repräsentanten des immateriellen Kulturerbes, deren Jahressubventionen vom Kulturministerium zur Zeit der Bekanntgabe im letzten Jahr auf 20.000 Yuan (etwa 2.700 Euro) erhöht worden war.

Xia Xueluan, ein Gastprofessor für Soziologie an der Sanya-Universität in der Provinz Hainan, betonte die Bedeutung der Erhaltung traditioneller Handwerke für die Folgegenerationen.

„Trotz der Regierungsbemühungen für den Erhalt der Techniken verschwinden einige weiterhin. Der Plan gibt örtlichen Behörden eine Richtung zum Schutz des immateriellen Erbes vor“, sagte Xia, hinzufügend, dass das Ergebnis von der Umsetzung des Plans abhängen wird.

Xu Chaoxing, ein Töpfer für Seladon-Keramik aus dem Bezirk Longquan (Provinz Zhejiang) sagte, dass der Plan traditionelle Handwerke, die ein wesentlicher Teil der chinesischen Kultur sind, beleben wird.

Longquan-Seladone sind grünglasierte Töpferwaren, die auf eine Geschichte von mehr als 1.700 Jahren zurückblicken können. Sie wurden 2009 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe verzeichnet.

Xu fertigt seit 1956 die traditionellen Keramiken und hat das Wiederaufleben des Handwerks persönlich miterlebt.

„Ich werde mich weiterhin am ‚Handwerkergeist‘ (ein Konzept, das Ministerpräsident Li Keqiang während der zwei Tagungen im letzten Jahr geprägt hat) orientieren und meine Techniken verbessern, von denen ich hoffe, dass sie zur Wiederbelebung von Chinas Traditionshandwerken beitragen können“, sagte Xu.

 
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