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Arztroboter in Guangzhou
2017-05-08
 

Künstliche Intelligenz verfügt über enorme Potentiale und wird auch im medizinischen Bereich eine immer größere Rolle spielen. Guangzhou hat bereits den ersten Schritt getan und nutzt einen Arztroboter.

Der welterste Roboter für augenärztliche Behandlungen wurde kürzlich im Zentrum für Augenheilkunde der Sun-Yat-sen-Universität in der südostchinesischen Metropole Guangzhou, der Provinzhauptstadt Guangdongs, offiziell in Betrieb genommen. Das Zentrum hat damit den ersten Schritt zur Erforschung der klinischen Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) gemacht. Patienten mit angeborenem Grauen Star (Katarakt) können in der Klinik sowohl von Katarakt-Experten als auch vom KI-Augenarzt behandelt werden. Wenn Patienten ihre Untersuchungsergebnisse der Cloud-Plattform „CC-Cruiser“ anvertrauen, können die KI-Augenärzte innerhalb weniger Minuten Diagnose und Behandlungsplan erstellen.

Professor Lin Xiaofeng, der stellvertretende Direktor und Sprecher der Zentrums, wies darauf hin, dass die Trefferquote der Diagnosen des Arztroboters bereits über 90 Prozent liege und damit bereits das Niveau eines Augenarztes erreiche. 

Das Konsultationszimmer befindet sich auf der dritten Etage von Gebäude Nummer 2 des Augenheilkundezentrums. Patienten können sich in der Katarakt-Abteilung anmelden und neben der Diagnose sowie Behandlung durch einen erfahrenen Arzt zusätzlich vom Arztroboter diagnostiziert werden.

Laut Professor Lin Haotian, dem Leiter des KI-Ärzteteams, kann der Roboter täglich mehr als zehn Patienten diagnostizieren. Die Untersuchungen des Roboters sind kostenlos.

Der Roboter kann auf Basis der Untersuchungsergebnisse entsprechend der Größe, der Kondensation und dem Läsionsumfang des Kataraktherdes eine erste Diagnose erstellen. Seine Diagnosegenauigkeit liegt bei hochpräzisen Bildern oberhalb von 90 Prozent, bei eigenen Aufnahmen von Patienten und im Internet gefundenen Fotos bei 80 Prozent.

Der Arztroboter erstellt allerdings noch Fehldiagnosen. Der aktuelle Hauptgrund hierfür sind reflektierte Lichtstrahlen auf den Untersuchungsbildern, die Artefakte verursachen, erklärte Lin. Dadurch können Patienten, die gar nicht oder nur unter einem leichten Katarakt leiden, fälschlich als Patienten mit oder sogar mit schwerem Katarakt diagnostiziert werden. In diesem Fall genügt ein Blick des Hilfsarztes. Lin sagte, dass seine Mannschaft die Version 2.0 des KI-Augenarztes lancieren wird, welche die Diagnosegenauigkeit weiter erhöhen soll.

 
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