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Jugendaustausch in Bildungsstätten zwischen China und Deutschland
2017-06-08
 

China und Deutschland bemühen sich seit Jahren um den gemeinsamen Jugendaustausch. Von 2007 bis 2008 haben insgesamt 800 chinesische und deutsche Jugendliche sich gegenseitig besucht. Diese gute Tendenz setzt sich seither weiter fort. Eine wichtige Austauschmöglichkeit sind Jugendcamps. Chinesische und deutsche Jugendliche können so durch interessante Projekte ihre Freundschaft und ihr Verständnis füreinander vertiefen.

13 chinesische Jugendliche aus der Stadt Suqian in der ostchinesischen Provinz Jiangsu sind im Dezember 2014 in der Akademie Biggesee in Attendorn in Nordrhein-Westfalen eingetroffen, um sich mit ihren deutschen Altersgenossen auszutauschen und sie zu besuchen. In der ruhigen Region mit schönen Landschaften blieben die chinesischen Jugendlichen neun Tage lang und bildeten in gemischten Gruppen mit ihren deutschen Freunden eine Stadt der Zukunft. Handwerkliche Arbeit gehörte auch dazu. Sie bekamen sehr großen Holzplatten, Werkzeuge und Materialien und entwickelten eine Stadt, die die optimale Gesellschaft der Zukunft beider Länder darstellen sollte. Es war ein langwieriger komplexer Prozess, aber am Ende konnten sie gemeinsame Ziele festlegen. Einige Monate später, reisten die deutschen Jugendlichen dann zum Gegenbesuch nach China. In Suqian pflanzten sie Freundschaftsbäume und besuchten dort Betriebe, Unternehmen und Familien.

Seit 2009 hat es bereits über 20 Jugendaustausch-Projekte zwischen der Akademie Biggesee und Schulen und Hochschulen der chinesischen Provinz Shandong und Jiangsu gegeben, jedes Jahr rund drei. Die Jugendlichen sind zwischen 17 bis 25 Jahre alt. Der Leiter der Akademie Biggesee, Udo Dittmann, schätzt die Freundschaft zwischen beiden Seiten sehr.

„Trotz der großen Distanz, der über 8.000 Kilometer, die zwischen den Ländern liegen, haben sich aus diesen Projekten sehr lange und intensive Freundschaft entwickelt, die teilweise über die Jahre dann auch noch halten. Das ist natürlich auch ein Vorteil durch die neuen Medien, dass die jungen Menschen einfach immer in Kontakt bleiben können. Wir hoffen, dass wir in den nächsten zehn Jahren dort noch viel viel mehr machen können, Wir glauben, dass der Ansatz für eine gemeinsame friedvolle und freundschaftliche Zusammenarbeit genau da errichtet ist."

Die Projekte zwischen Suqian und Attendorn sind nur ein kleines Beispiel des chinesisch-deutschen Jugendaustauschs. Seit September 2006 besteht für diesen Jugendaustausch ein formaler Rahmen, eine erfolgreiche Kooperation zwischen dem Deutschen Ministerium für Jugend und dem Gesamtchinesischen Jugendverband. Inzwischen haben immer mehr chinesische und deutsche Jugendliche die Chance, sich gegenseitig kennenzulernen und Freundschaften aufzubauen.

Jugendcamps zählen zu den beliebtesten Bildungsformen für Jugendliche außerhalb von Schulen und Hochschulen. In Camps lernen Jugendliche zusammenzuarbeiten und etwas Neues zu erleben. Internationaler Austausch in solchen Bildungsstätten fördert natürlich auch den Kulturaustausch. Dazu sagte Wang Hongyan, Vizevorsitzende des Gesamtchinesischen Jugendverbandes:

„Deutschland hat mit der Arbeit in diesem Bereich früher angefangen und viele Erfahrungen. Sie haben bereits zahlreiche internationale Kooperationen in Bildungsstätten durchgeführt. In China ist Campausbildung ein neuer Entwicklungsbereich. Viele inoffizielle Organisationen arbeiten nun am Aufbau und der Verbreitung von Jugendcamps. Verstärkter Jugendaustausch zwischen China und Deutschland wird zur Entwicklung und Teilnahme der Jugendlichen beider Länder an der Gesellschaft beitragen und mehr Chancen und gute Erfahrungen bieten."

Inoffiziellen Statistiken zufolge liegt die Zahl der Menschen zwischen 14 bis 35 Jahren in China bei 449 Millionen. Es gibt außerdem 130 Millionen Kinder in Kindergärten sowie Grund- und Mittelschulen. Die Nachfrage nach Bildungsstätten ist groß. Hong Guimei, Vizedirektorin des Chinesischen Internationalen Zentrums für Jugendaustausch sagte,

„Die Ausbildung in Camps steckt in China noch in der Anfangsphase. Aber die Nachfrage ist groß. Leider gibt es momentan nur 50 offizielle Kinder- und Jugendcamps. Die Bedingungen und Bildungsformen sind noch begrenzt. Die Angebote sind nicht vielfältig. Es mangelt noch an Fachkräften und einem umfassenden Campbildungssystem."

Natürlich gibt es in China einige gute private Bildungsstätten, die sich auf Camp-Organisation konzentrieren. Idea-Camp aus Beijing organisiert viele internationale Jugendaustausche. Leiterin Xu Ji sagte, Deutschland sei ein wichtiger Partner.

„Deutschland verfügt über schöne Natur, reichliche Kultur und wissenschaftliche Leistungen. Es ist führend in Industrie und Design, was mit anderen Ländern nicht vergleichbar ist. Aber die Sprache, also Deutsch, ist ein Problem für chinesische Jugendliche. Wir haben mit Jugendcamps in Bayern zusammengearbeitet. Nun versuchen wir, noch bessere Verbindungen zwischen chinesischen und deutschen Jugendlichen zu finden."

Bettina Bundszus-Cecere vom Deutschen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend meint, in einem Land wie China ergeben sich für sie besondere Chancen, denn wo die kulturellen Unterschiede besonders groß sind, ist das Lerneffekt besonders intensiv.

„Die Jugend wächst auf in einer globalisierten Welt. Junge Menschen aus beiden Ländern lernen sich kennen, Sie bauen Vorbehalte und Vorurteile ab, gleichzeitig erwerben sie interkulturelle Kompetenzen, lernen sich in fremder Umgebung zurechtzufinden, lernen eine neue Sprache, erwerben auch Qualifikationen für ihre berufliche Zukunft und für ihre Entwicklung der Persönlichkeit. Sie schließen Freundschaft, manche halten es fürs Leben. Der Jugendaustausch trägt bei zur Freundschaft und zum friedlichen Zusammenleben."

 
CRI
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