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Dialog mit Mobikes Gründerin: Kann das chinesische Modell ins Ausland exportiert werden?
2017-06-20
 

Vom Wall Street Journal bis hin zu berühmten Analysten haben viele unterschiedliche Interessengruppen weltweit den Blick auf das chinesische Modell des Bike-Sharing geworfen. Sie gehen davon aus, dass es sich zu einem weltweiten Trend entwickeln wird. Werden andere Länder das chinesische Modell akzeptieren? Auf welche Herausforderungen werden Unternehmen beim Eintritt in ausländische Märkte treffen? Heute haben wir mit Hu Weiwei, der Gründerin des Leihradunternehmens Mobike, ein Interview geführt.

Mit kleinen Schritten schnell vorangehen

„Wir müssen Schritt für Schritt in die ausländischen, insbesondere die europäischen Märkte eintreten, und wollen behutsam vorgehen." Auf den diesjährigen internationalen Fahrradmessen in den niederländischen Städten Arnheim und Nijmegen kündigte Mobike an, dass in Manchester (Großbritainnien) bis Ende Juni 1.000 Leihräder des Unternehmens zur Verfügung stehen sollen. Mobike betritt damit zum ersten Mal einen Markt außerhalb Asiens. In Singapur waren bereits Anfang des Jahres Leihräder von Mobike und ofo anzutreffen, die mit der einheimischen Marke „Obike" um Marktanteile kämpften.

„Der Export in ausländische Städte endet nicht mit der Verteilung von Leihrädern," sagte Hu Weiwei. „Wir sollten mehr Zeit in die Regionalisierung investieren, um die Politiker davon zu überzeugen, dass wir die Aufgabe erledigen können. Das Design der Räder sowie die Zahlungsweise müssen den lokalen Anforderungen entsprechen. Außerdem sollten wir lernen, wie wir uns in den einheimischen Markt integrieren sowie einen ausgezeichneten Service anbieten können, und vor allem, wie wir uns mit den ausländischen Regierungsbehörden abstimmen können. Wir befinden uns noch in der Lernphase."

Immerfort neue Probleme lösen

Bei der Globalisierung des Bike-Sharings muss das Unternehmen die regionalen Bedingungen berücksichtigen. Frau Hu sagte, dass die Leihräder in Manchester vorne und hinten mit Fahrradlampen ausgestattet sein müssen. Die Kunden können mit der Handy-Software per Kreditkarte bezahlen.

Es gab bereits einige chinesische Leihradanbieter, die auf den US-Markt vorgestoßen und nach Kurzem gescheitert sind. Ihr Rückschlag ist unter anderem auf die mangelnde Kenntnis örtlicher Abstellvorschiften zurückzuführen.

Worin liegen die Besonderheiten des chinesischen Modells?

„Unsere Kreativität endet nicht mit dem Verzicht auf eine Fahrradhalterung," meinte Frau Hu. „Die verwendeten Smart-Schlösser, die Big-Data-Analyse und das Batteriesystem sind allesamt High-Tech-Produkte".

Mobike hat bereits mit Qualcomm und Chinamobile einen Plan zur strategischen Zusammenarbeit beschlossen und die erste multimodale Erprobung durchgeführt. Auch im Ausland muss Mobike keine technischen Veränderungen implementieren, um das Netzwerk zu nutzen. Mit der AI-Plattform „Zauberwürfel" können die Daten zusammengefasst und die Leihräder präzise verteilt werden.

Daneben kann die momentan konstruierte Plattform die Leihräder durch Submeter-GPS lokalisieren, um den Leihradeinsatz sowie die Leihradabstellung jeder Region zu überprüfen und eine chaotische Abstellung von Leihrädern, welche den öffentlichen Verkehr behindert, zu vermeiden.

 
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