Chinesische Unternehmen hätten in der ersten Hälfte des Jahres 2017 ihre Anstrengungen für Übernahmen in der Autoindustrie im Ausland verstärkt. Damit wollten sie eine größere Rolle auf dem internationalen Automarkt spielen, berichtete das Wall Street Journal am Dienstag.

Chinesische Unternehmen hätten in der ersten Hälfte dieses Jahres acht Übernahmen im Ausland getätigt. Diese hätten einen Wert von über 5,5 Milliarden US-Dollar (4,7 Milliarden Euro) gehabt. Im gesamten Vorjahr seien es neun Investitionen gewesen, besagt der Bericht.

Tencent Holdings, eines der bekanntesten Internetunternehmen Chinas, hat im März 1,78 Milliarden US-Dollar (1,53 Milliarden Euro) für eine fünfprozentige Beteiligung an Tesla ausgegeben. Damit soll der lukrative Markt für selbstständig fahrende Autos und damit verbundene Dienste erschlossen werden.

Im vergangenen Monat hat die Ningbo Joyson Electronic Corp. angekündigt, den insolventen japanischen Air-Bag-Hersteller Takata für 1,59 Milliarden US-Dollar (1,37 Milliarden Euro) zu übernehmen. Geht die Übernahme glatt, ist dies die vierte Übernahme im Ausland durch Ningbo Joyson innerhalb von zwei Jahren.

Chinas Investitionen in die ausländische Autoindustrie hätten seit 2008 insgesamt 34 Milliarden US-Dollar (29,3 Milliarden Euro) betragen, besagt der Bericht. In den Vereinigten Staaten stellen chinesische Unternehmen jetzt Tausende von Mitarbeitern ein. Sie fertigen dort Produkte von Autoscheiben bis hin zu Luxusautos.

Zhejiang Geely Holding Group Co. hatte 2015 eine Investition von 500 Millionen US-Dollar (431 Millionen Euro) angekündigt. Damit soll in Ridgeville in South Carolina eine Volvo-Fabrik gebaut werden, die 2000 Mitarbeiter beschäftigt.

Fuyao Glass Industry Group Co. hat eine Milliarde US-Dollar (862 Millionen Euro) für Fertigungseinrichtungen in den USA ausgegeben. Zu ihnen zählt eine ehemalige General Motors Co. Fabrik in Moraine, Ohio, die wiedereröffnet wird. Sie wird 2500 Mitarbeiter beschäftigen.