Das chinesische Ministerium zur Verwaltung der Notfallreaktion ist vor rund neun Monaten errichtet worden. In Deutschland hat der Zivil- und Katastrophenschutz kein eigenes Ministerium, sondern das Bundesinnenministerium ist zuständig. Auf das neue chinesische Ministerium wurden insgesamt 13 Befugnisse von elf anderen Behörden übertragen. Nach zahlreichen Untersuchungen wurde der Konsultationsmechanismus für Notfälle etabliert. Bei der Organisation und dem Kommando der Rettungsarbeit gibt es eine flache Hierarchie. Die Arbeit der Katastrophenvorbeugung, Rettung und Katastrophenbekämpfung wurden miteinander verbunden. Zudem wurden ein staatliches umfassendes Rettungsteam für Feuerabwehr, 27 fachliche Rettungsteams, zahlreiche Reservekräfte für überregionale Rettungsarbeit und sieben internationale Rettungsteams gegründet. Zheng Guoguang, stellvertretender Minister für Verwaltung der Notfallreaktion, äußert sich zufrieden über die neu geschaffenen Arbeitsabläufe:

„Wir haben im vergangenen Jahr insgesamt 47 Mal die Notfallreaktion eingeleitet. Darunter waren 14 Fälle von Katastrophenbekämpfung. Dafür haben wir über 60 Arbeitsgruppen entsendet und es wurden vom Finanzministerium finanzielle Zuschüsse von 11,58 Milliarden Yuan RMB (1,5 Mrd. Euro) gewährt sowie 32.800 Zelte, rund 409.000 Bettdecken und Kleidungsstücke bereitgestellt. Der neue Arbeitsmechanismus ist viel schneller bei der Reaktion, Rettung und Katastrophenbekämpfung. Auch die Bereitstellung der Hilfsgüter und Geldmittel läuft viel schneller. Die verschiedenen Katastrophen können dadurch effizienter behandelt und das Leben und die Sicherheit der Vermögen sichergestellt werden."

Zum laufenden Jahr, das erste Jahr nach der offiziellen Gründung des Ministeriums, sagte Sun Huashan, ebenfalls stellvertretender Minister für Verwaltung der Notfallreaktion, angesichts der Gegebenheiten Chinas mit häufigen Naturkatastrophen und der ernsthaften Lage der Produktionssicherheit wolle das Ministerium schwerwiegenden Risiken vorbeugen bzw. die Folgen dieser behandeln. Dabei solle der Mechanismus zur Vorbeugung und Rettung bei Katastrophen und Unfällen beschleunigt aufgebaut und ein entsprechendes System der Gesetze und Vorschriften umfassend etabliert werden. Dadurch solle die grundlegende Fähigkeit der Basisebene für Verwaltung der Notfallreaktion erhöht werden.

Zheng Guoguang erklärte, dass die ländlichen Gebiete, die Bauern und die Landwirtschaft am meisten von Naturkatastrophen betroffen seien. Auch in den armen Gebieten Chinas kämen Naturkatastrophen häufig und wiederkehrend vor. Fast zwei Drittel der armen Kreise des Landes gehörten zu den Gebieten, die häufig von Überschwemmungen oder Dürre heimgesucht würden. Sein Ministerium solle deswegen mehr Wert auf die Katastrophenvorbeugung und -bekämpfung legen:

„Im Rahmen der Armutshilfe haben wir bezüglich der Hilfsgüter, Hilfsgelder und Rettungskräfte mehr Wert auf die armen Gebiete und abgelegenen ländlichen Regionen gelegt. Damit kann die Notfallreaktion sofort nach Katastrophen eingeleitet und Rettungsteams und Hilfsgüter können entsendet werden, um das Leben der Bewohner und ihres Vermögens sicherzustellen und den grundlegenden Alltag der betroffenen Menschen zu gewährleisten."