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Experten sorgen sich über Bevölkerungsrückgang Chinas
2019-02-19
 

Chinas Bevölkerung wird in den nächsten Jahren zu schrumpfen beginnen. Experten fordern nun, sich verstärkt auf diese demografische Herausforderung vorzubereiten, denn sinkende Geburten und die rasche Alterung wirkten sich auch auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes aus.

Demografieexperten rechnen damit, dass Chinas Bevölkerung in den nächsten zehn Jahren zu schrumpfen beginnt. Sie forderten stärkere Forschungsanstrengungen, um sich auf die Herausforderungen vorzubereiten, die sich daraus ergeben.

 

 

„Der Rückgang wird die Bevölkerungsstruktur verändern und die Probleme einer alternden Gesellschaft in den Vordergrund treten lassen“, sagte Zhai Zhenwu, Präsident der China Population Association. Eine steigende Zahl von Pflegebedürftigen wirke sich auch auf die wirtschaftliche Entwicklung aus, warnte er.

 

Nach einem Bericht der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften wird Chinas Bevölkerung bis zum Jahr 2029 einen Höchststand von 1,44 Milliarden erreichen und dann wieder abnehmen. Dieser Trend lasse sich auch durch eine leicht steigende Geburtenziffer nicht mehr umkehren. Bis 2065 werde Chinas Bevölkerung auf unter 1,2 Milliarden sinken, was dem Stand von 1990 entspreche, hieß es in dem Bericht.

 

„Der anhaltende Bevölkerungsrückgang in Verbindung mit einer immer älter werdenden Bevölkerung führt zu gravierenden sozialen und wirtschaftlichen Folgen“, hieß es in dem Bericht. Die Zahl der Geburten in China werde trotz Einführung der Zwei-Kind-Politik im Jahr 2016 weiter abnehmen, da auch die Zahl der Frauen in gebärfähigem Alter rapide sinke und viele Menschen nicht bereit seien, weitere Kinder zur Welt zu bringen, sagte Zhai.

 

Zwischen 1985 und 1990 gab es jedes Jahr 25 Millionen Geburten, doch nach 1990 ging die Zahl vor allem deswegen zurück, weil auch weniger Frauen geboren wurden, die heute im gebärfähigen Alter sein könnten. „Dass die Bevölkerung in den nächsten zehn Jahren sinken wird, ist unvermeidlich. Wir können den Rückgang nur noch verlangsamen, um die Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Wirtschaft zu minimieren.“

 

Wang Guangzhou, Forscher für Bevölkerung und Arbeitsökonomie beim CASS, sagte, dass der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung in den nächsten Jahrzehnten rasch ansteigen werde. „In 30 Jahren sind mehr als 30 Prozent der Menschen in China 65 Jahre alt oder älter“, sagte er, heute seien es etwa zehn Prozent.

 

„Die rasche Alterung der Bevölkerung wird großen Druck auf die Rentensysteme und den Arbeitskräftebedarf ausüben, Familienmitglieder werden einem noch nie da gewesenen Druck ausgesetzt sein, älter werdende Angehörige zu betreuen. Die gesamte Gesellschaft sollte sich der wachsenden Herausforderungen für die sozialen Sicherungssysteme stellen.Yuan Xin, Professor für Bevölkerungsstudien an der Nankai University, sagte, dass auch die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter, also zwischen 15 und 59 Jahren, von derzeit 900 Millionen bis 2050 auf rund 700 Millionen sinken werde.

 

Doch aufgrund von Änderungen in der Wirtschaftsstruktur werde es auch dann nicht an Arbeitskräften mangeln, beschwichtigte er. Ein Lösungsansatz könnte in der Verschiebung des Renteneintrittsalters von derzeit 60 Jahren auf 65 Jahren liegen, wodurch sich die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte um 100 Millionen erhöhen könnte.

 

„China kann sich nicht mehr auf eine große Zahl billiger Arbeitskräfte stützen, wie noch vor einigen Jahrzehnten. Nun sollten die wissenschaftliche und technologische Forschung und Entwicklung eine größere Rolle spielen. Auch die Qualität der Arbeitskräfte muss verbessert werden, um den Rückgang an Quantität auszugleichen“, schlug Yuan vor.

 
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