Rund 93 Prozent der Jugendlichen in Chinas Großstädten empfinden Pendeln als problematisch, und fast 40 Prozent sind laut einer kürzlich veröffentlichten Zeitungsumfrage bereits „in ernsthafte Schwierigkeiten geraten". 

 

Die Hauptursachen für Unannehmlichkeiten beim Pendeln scheinen Verkehrsstaus und lange Pendelzeiten über weite Entfernungen zu sein, sagte die Umfrage der China Youth Daily unter 1966 Jugendlichen, die in Großstädten arbeiten.

Mehrere Befragte erklärten der Zeitung, dass sie täglich zwischen ihrer Wohnung und ihrem Arbeitsplatz ein bis zwei Stunden in jede Richtung reisten, was für viele ihrer Freunde und Kollegen üblich sei.

„Ich kann mich während der morgendlichen Stoßzeiten kaum in den U-Bahn-Wagen quetschen", sagte eine 26-jährige Frau aus Beijing, die mit der U-Bahn fahren muss, um nicht im Stau zu stecken.

„Das Pendeln dauert zu lange und ist unerträglich. Deshalb habe ich mich entschieden, dieses Jahr den Job zu wechseln", sagte sie und beschwerte sich darüber, dass die überfüllten U-Bahnen „verstörend" und „ermüdend" seien.

In Chinas Großstädten, insbesondere in Metropolen wie Beijing, Shanghai und Shenzhen, leben viele junge Leute, die in der Innenstadt arbeiten, in Vororten mit niedrigeren Wohnpreisen und Mieten, was zu langen Pendelstrecken führt.

Rund 85 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich aufgrund der Unannehmlichkeiten auf dem Arbeitsweg „weniger glücklich" fühlten. Bei vielen Befragten verursacht dies niedrigere Arbeitseffizienz, negative Emotionen oder Schlafentzug.

„Verkehrsprobleme führen zu Druck und Angst", sagte Xu Guangxing, Professor für Psychologie an der Pädagogischen Universität Ostchina in Shanghai. „Dies wird langfristig zu mehr Ungeduld und Beziehungsproblemen zwischen den Menschen führen."

In der Umfrage heißt es, 69 Prozent der Befragten hofften, dass ihre Arbeitgeber Mietsubventionen anbieten, damit sie sich Wohnungen näher am Arbeitsplatz leisten können, während mehr als die Hälfte der Jugendlichen eine Verbesserung der Stadtplanung erwartete.