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Ist „The Wandering Earth" der Beginn einer chinesischen Science-Fiction-Film-Ära?
2019-02-23
 

Wenn Chinesen über Science-Fiction-Filme sprechen, reden sie meist über amerikanische oder europäische Produktionen. Zwar haben chinesische Regisseure in der Vergangenheit schon mehrfach versucht, einen chinesischen Science-Fiction-Hit zu produzieren, sind jedoch gescheitert. Bisher! Denn der zum diesjährigen Frühlingsfest veröffentlichte chinesische Science-Fiction-Film „The Wandering Earth" hat in den vergangenen zwei Wochen bereits mehr als 3,6 Milliarden Yuan RMB, also etwa 470 Millionen Euro, eingespielt. Gleichzeitig hat er sehr gute Kritiken geerntet. Nun stellt sich die Frage, ist der Film der Anfang einer chinesischen Science-Fiction-Film-Ära?

Liu Cixin ist ein erfolgreicher chinesischer Science-Fiction-Autor. Im Jahr 2015 war er der Preisträger des Hugo Awards für den besten Science-Fiction-Roman. Der vor wenigen Wochen veröffentlichte chinesische Science-Fiction-Film „The Wandering Earth" ist die Verfilmung seiner im Jahr 2000 veröffentlichten Kurzgeschichte „Die wandernde Erde". In der Geschichte und dem Film geht es darum, dass die Sonne am Erlöschen ist und kurz davor steht, zu einem Roten Riesen zu werden. Sollte dies passieren, wird sie sich bis hinter den Mars ausbreiten. Die Menschen planen daher, die Erde mithilfe gewaltiger Raketentriebwerke aus ihrer Umlaufbahn herauszureißen, bis zum Stern Proxima Centauri.

Nachdem in den vergangenen Jahren viele chinesische SciFi-Produktionen gefloppt sind, konnte diese Verfilmung nun endlich die Herzen der meisten Kinobesucher erobern. Xiaoqian schrieb zum Beispiel zu dem Film:

„Ich hatte am Anfang ein ganz komisches Gefühl. Ich bin es gewohnt, bei Science-Fiction-Filmen Englisch zu hören und dann die chinesischen Untertitel zu lesen. Aber dieses Mal habe ich Chinesisch gehört. Das war ganz schön ungewohnt. Aber ich freue mich wirklich darüber, dass wir endlich einen eigenen guten Science-Fiction-Film haben."

Xiaoqian ist mit ihrer Meinung nicht alleine. Auch andere Kinogänger lobten den ambitionierten Film.

„Ein echter Science-Fiction-Film muss einen wissenschaftlichen Hintergrund haben. Bislang fand ich chinesische Science-Fiction-Filme sehr naiv. Es reicht nicht, wenn der Film nur technologische coole Bilder zeigt. Deshalb hatte ich immer das Gefühl, dass wir Chinesen keinen richtigen Science-Fiction-Film haben. Aber dieses Mal ist das ganz anders."

Natürlich gibt es online aber auch Gegenstimmen, die den Film nicht als großes Meisterwerk loben.

„Im Vergleich zu amerikanischen Science-Fiction-Filmen ist ‚The Wandering Earth' ziemlich normal. Wenn man genau darüber nachdenkt, bemerkt man schnell, dass es viele Einzelheiten gibt, die keine wissenschaftliche Grundlage besitzen. Ich verstehe nicht, warum viele meiner Freunde von diesem Film so begeistert sind."

Vor dem Frühlingsfest wusste noch niemand, was er von „The Wandering Earth" erwarten sollte. Mit dem Schauspieler Wu Jing, der zuletzt mit dem Film „Wolf WarriorⅡ" den Rekord der chinesischen Kinokassen brach, in einer der Hauptrollen konnte „The Wandering Earth" aber auf jeden Fall mit einer Star-Besetzung auf sich aufmerksam machen. Ob der Film wirklich der Beginn einer chinesischen Science-Fiction-Film-Ära ist, bleibt abzuwarten. Aber zumindest haben chinesischen Kinogänger nun endlich einen chinesischen Regisseur, der in ihren Augen einen richtigen Science-Fiction-Film produzieren kann.

 
CRI
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