Home  >  Nachrichten
 Artikel Versenden   Artikel Drucken    
 
Ökonomen werten Chinas Wachstumsaussichten positiv
2019-04-01
 

Ökonomen blicken optimistischer auf Chinas Wachstumsaussichten. Viele rechnen damit, dass die Volkswirtschaft in der zweiten Jahreshälfte wieder in die Spur kommt und begründen ihren Optimismus mit den jüngsten Maßnahmen der Regierung. Im Oktober und November hatten noch die Besorgnis vorgeherrscht, dass sich die Wirtschaft schneller als erwartet abkühlen könnte. Nun gehen die Experten davon aus, dass das Schlimmste bereits überstanden ist, und es nicht mehr zu einer harten Landung kommen werde.

Eine etwas langsamere Entschuldung, begleitet von einer proaktiven Fiskalpolitik, könne einen wirtschaftlichen Einbruch verhindern, sodass sich das allgemeine Wachstum ab dem dritten Quartal wieder anziehen dürfte, sagten führende Wirtschaftswissenschaftler auf einem Forum der Beijinger Tsinghua-Universität am Donnerstag. Die Entscheidung der amerikanischen Notenbank, die geplanten Zinserhöhungen für den Rest des Jahres auszusetzen, hat das Vertrauen weiter gefestigt.

„Dies könnte sich als Wendepunkt herausstellen, um die globale Liquiditätsknappheit zu beenden, und einen Lockerungszyklus einleiten“, sagte Yao Yudong, Chefökonom des Dacheng Fund und ehemaliger Beamter der Zentralbank. Eine Lockerung in der globalen Geldpolitik werde Chinas Politikern mehr Spielraum lassen, das Wachstum zu stabilisieren.

In China steht der Plan zur Reduzierung von Steuern und Abgaben ganz oben auf der Aufgabenliste. Insgesamt will die Regierung die Steuer- und Abgabenlast um zwei Billionen Yuan (rund 300 Milliarden US-Dollar) reduzieren. Dieser Schritt erfordere großen Mut, so die Ökonomen.

Die Aufrechterhaltung einer längeren Erholung könne jedoch unkonventionelle Maßnahmen notwendig machen. Die Unterstützung der Privatwirtschaft und die Vertiefung der Strukturreformen könnten eine Priorität darstellen, sagte Lu Ting, Chefökonom für die Wirtschaft Chinas bei Nomura Securities. Auch der Immobiliensektor und der Ausbau der Infrastruktur würden weiterhin eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Wirtschaftswachstums spielen, fügte er hinzu.

Huang Yiping, der stellvertretende Dekan der National School of Development an der Peking-Universität, sprach sich für eine moderate Fortsetzung der Entschuldungspolitik aus. „Der Grundsatz sollte lauten, dass während der wirtschaftlichen Stabilisierung keine weiteren Risiken eingegangen werden sollten.“ Eine Steuerung der Wachstumsrate für neue Verbindlichkeiten sei effizienter, als die Verschuldungsquote insgesamt zu senken.

 

Nach Angaben des Nationalen Statistikbüros fiel das Wachstum der Industrieproduktion im Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,4 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent. Das Wachstum der Anlageinvestitionen stieg im gleichen Zeitraum um 0,2 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Lu von Nomura Securities rechnet damit, dass die Regierung in den kommenden Monaten weitere unterstützende Maßnahmen ergreifen könnte. „Wir glauben, dass die chinesische Zentralbank im April eine Senkung des Mindestreservesatzes um 0,5 Prozentpunkte beschließen könnte. Ein entscheidender Faktor bei dieser Prognose sind die Onshore-Aktienmärkte, da eine Aktienblase die chinesische Zentralbank von diesem Schritt abhalten könnte“, resümierte Lu.

 
german.china.org.cn
Über uns - Kontakt - Feedback
© Ce.cn Alle Rechte vorbehalten.