Es sei nicht gerechtfertigt, Facebook zu spalten, nur weil es ein "großes" Unternehmen ist, wenn es um die Auswirkungen der Technologie auf die Gesellschaft geht, sagte Nick Clegg, Vizepräsident für globale Angelegenheiten und Kommunikation bei Facebook, am Samstag. 

 In einer Stellungnahme, die am Samstag von der New York Times veröffentlicht wurde, lehnte Clegg eine frühere Erklärung des Facebook-Mitbegründers Chris Hughes ab, der die Aufsichtsbehörden aufforderte, Facebook als "Monopol", das den Wettbewerb einschränkt und Innovationen hemmt, zu zerschlagen.

Clegg sagte, was zähle, sei nicht die Größe, sondern die Rechte und Interessen der Verbraucher, wenn die Menschen über die Verantwortung und die Auswirkungen von Technologieunternehmen auf die Gesellschaft sprechen. „Groß an sich ist nicht schlecht. Erfolg sollte nicht bestraft werden“, sagte er. Hughes habe Recht, dass Unternehmen für ihre Handlungen zur Verantwortung gezogen werden sollten, so Clegg weiter. Aber die Herausforderungen, auf die er anspiele, einschließlich Eingriffe in Wahlen und in den Schutz der Privatsphäre, würden nicht verschwinden, wenn Facebook oder ein anderes großes Technologieunternehmen zerschlagen werde.

Er argumentierte, dass erhebliche Ressourcen und strenge neue Regeln erforderlich seien, um diese Probleme zu beheben. Der Erfolg von Facebook habe es "Milliarden von Menschen" in der Welt ermöglicht, sich auf neue Art und Weise miteinander zu verbinden.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg, der gerade auf einer Frankreich-Reise ist, verteidigte Cleggs Argument gegen die Forderung, Facebook, Instagram und WhatsApp zu spalten. „Als ich las, was er schrieb, war meine Hauptreaktion, dass das, was er zu tun vorschlägt, nicht das Problem löst“, sagte er.

Die Zerschlagung von Facebook werde nicht dazu beitragen, Probleme zu lösen, die den Social-Media-Riesen seit langem beschäftigen, wie zum Beispiel Datenschutz, Fehlinformationen, Sicherheit und Hassreden, sagte Zuckerberg.

Hughes, der sich darüber ärgert, dass Zuckerberg das Wachstum des Unternehmens auf Kosten von "Sicherheit und Höflichkeit" als Gegenleistung für mehr Klicks zum Ziel gesetzt hat, setzte sich in den USA gemeinsam mit einer wachsenden Zahl von Menschen für die Zerschlagung von Facebook ein. Die demokratische Senatorin Elizabeth Warren hat gedroht, Facebook zu spalten, wenn sie 2020 die Präsidentschaftswahl gewinnt.