In den vergangenen Tagen haben die USA weitere Zollstrafmaßnahmen gegen China angekündigt. Sie wollen damit China zwingen, die unangemessenen Forderungen der USA in den Handelskonsultationen zu akzeptieren.
Mehrere chinesische Experten haben in Interviews erklärt, dass der Handelsstreit zwischen China und den USA nur einen begrenzten Einfluss auf die chinesische Wirtschaft habe. China solle zuversichtlich sein und Selbstvertrauen haben, so die Experten.
Wang Changlin, der stellvertretende Direktor des Forschungsinstituts für Makrowirtschaft der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform, ist der Ansicht, dass der Einfluss der Handelsstreitigkeiten nicht so gravierend sei, wie ihn sich die Menschen vorstellen. Der Grund dafür sei das riesige Potenzial und die große Triebkraft der chinesischen Entwicklung:
„Natürlich hat der Handelsstreit gewisse Auswirkungen auf uns. Doch diese sind nicht so groß wie wir dachten. Der Effekt ist eher psychologischer Art. In der Tat können wir einige Gegenmaßnahmen ergreifen. Wir können den riesigen Markt und das große Potenzial der chinesischen Wirtschaft ausnutzen. Wir sind zuversichtlich, uns, durch unsere systematischen Vorteile, das große Volumen unserer Wirtschaft und das große Potenzial der inländischen Nachfrage, gegen externe Schocks wehren zu können."
Chinas Mittelschicht ist die größte der Welt. Etwa 1,4 Milliarden Konsumenten bewegen sich auf dem chinesischen Markt. Zudem ist in China die industrielle Versorgungskette vollständig verfügbar. Technische Innovationen nehmen auch immer mehr zu. Besonders der Konsum wird allmählich zur Haupttriebkraft der chinesischen Wirtschaft. Im vergangenen Jahr hat der Konsum über 70 Prozent zum Wirtschaftswachstum Chinas beigetragen.
Dazu nun der Direktor des Chongyang Instituts für Finanzwissenschaft an der Renmin-Universität, Wang Wen:
„Die Welt sehnt sich nach dem großen Markt Chinas mit fast 1,4 Milliarden Konsumenten. Laut Statistiken aus dem vergangenen Jahr habe der gesamte Konsum in China den US-Markt übertroffen. Damit ist China zum größten Konsummarkt der Welt geworden. Vor diesem Hintergrund kann China dem Schock der Zollstrafmaßnahmen standhalten."
Im Vergleich zu anderen dominanten Volkswirtschaften ist der Urbanisierungsprozess in China bei weitem noch nicht abgeschlossen. Die Urbanisierungsrate hat nicht einmal 60 Prozent erreicht. Die Industrialisierung ist auch in vollem Gang. Dabei werden mehr Bedürfnisse für Investitionen und Konsum geschaffen. Wang Changlin ist der Meinung, diese beiden Prozesse würden riesiges Potenzial freisetzen. Dies sei eine große Triebkraft für die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft:
„Da unsere Industrialisierung und Urbanisierung noch nicht vollendet sind, haben die inländischen Konsumbedürfnisse und Investitionen einen relativ großen Wachstumsraum. Gleichzeitig haben sich neue Triebkräfte herausgebildet. Zum Beispiel die Umstrukturierung des Konsums. Dazu gehören IT-Konsum und Altersversorgung. Diese neuen Triebkräfte, neuen Konsumhighlights und neuen Potenziale für den Konsum sind erweckt worden."