Das Sci-Tech Innovation Board ist am Donnerstag an der Shanghaier Börse offiziell eröffnet worden. Der Aktienhandel der ersten Unternehmen, die auf diesem Board gelistet werden, wird voraussichtlich in den kommenden zwei Monaten beginnen. Die Eröffnung des Sci-Tech Innovation Boards wurde von den Medien als historischer Moment des chinesischen Kapitalmarktes bezeichnet.
Der Vorsitzende der chinesischen Wertpapieraufsichtskommission (CSRC), Yi Huiman, erklärte bei der Eröffnungszeremonie, die Etablierung des Sci-Tech Innovation Boards und der Test des Aktien-Registrierungssystems seien ein grundlegender systematischer Plan zur Vertiefung der Reform und Öffnung des Kapitalmarktes. Dadurch werde das registrierungsbasierte System der Aktienherausgabe mit offengelegten Informationen als Kern umgesetzt. Innovative Hightech-Unternehmen, die den nationalen Entwicklungsstrategien entsprächen sowie über Durchbrüche bei Schlüsseltechnologien und hohe Anerkennung auf dem Markt verfügten, würden dadurch bei ihrer Entfaltung unterstützt, so Yi weiter. Gleichzeitig werde die CSRC die Funktion des Sci-Tech Innovation Boards gemeinsam mit anderen Seiten des Marktes als Pilotzone der Reform nutzen, um wiederholbare und übertragbare Erfahrungen zu sammeln. Dadurch solle eine umfassende Vertiefung der Reform des Kapitalmarktes motiviert und schließlich ein standardisierter, transparenter, offener, vitaler und unnachgiebiger Kapitalmarkt geschaffen werden, so der CSRC-Vorsitzende weiter.
Der Vorsitzende der Shanghaier Börse, Huang Hongyuan, stellte am gleichen Tag die beiden wichtigsten Reformen bei der Etablierung des Sci-Tech Innovation Boards vor:
„Eine davon ist die Reform des Registrierungssystems. Bei der Überprüfung des Registrierungssystems wird die Offenlegung der Informationen in den Mittelpunkt gestellt. Es wird an den Kontrollnormen sowie der Transparenz der Prozesse, von Anfragen und Antworten und der Ergebnisse festgehalten. Der gesamte Kontrollprozess soll vorhersehbar sein. Die andere Reform bezieht sich auf die Innovation des Mechanismus. Der Delisting-Mechanismus hat sehr strenge Standards, die unnachgiebig aber hocheffizient eingehalten werden."
Wie Huang Hongyuan weiter erklärte, habe das Sci-Tech Innovation Boards bisher Anträge von 122 Unternehmen erhalten. Diese konzentrierten sich auf Unternehmen für Informationstechnologien der neuen Generation, High-End-Produktion und Biomedizin. Sechs der Anträge seien bereits angenommen worden.
Im Vergleich zu den A-Aktien auf dem Mainboard wird das Registrierungssystem des neu etablierten Sci-Tech Innovation Boards probeweise verwendet. Daher dürfen Unternehmen aufgelistet werden, die bislang noch keinen Gewinn erzielt haben. Auch Unternehmen mit besonderer Eigentumsstruktur und im Ausland registrierte chinesische Unternehmen, die den Anforderungen entsprechen, dürfen an die Börse gehen. Die Bedingungen für eine Börsennotierung sind dadurch viel lockerer, toleranter und vielfältiger.
Qian Yujun, Manager von UBS Securities, erklärte, dies biete vielen Unternehmen, die gegenwärtig keinen Profit hätten, aber über hervorragende Technologien, Produkte und Entwicklungsaussichten verfügten, mehr Möglichkeiten zur eigenen Entfaltung:
„Die Etablierung des Sci-Tech Innovation Boards und die Praktizierung des Aktien-Registrierungssystems geben vielen hervorragenden innovativen Hightech-Unternehmen Chinas eine weitere Option bei ihrer Börsennotierung. Für sie ist es am besten, sich an lokalen Aktienmärkten zu notieren. Wir haben uns gut darauf vorbereitet. Als Brokerunternehmen und insbesondere als erstes Brokerunternehmen mit auswärtiger Kapitalbeteiligung werden wir uns aktiv daran beteiligen."
