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China muss die globale Wertschöpfungskette neu gestalten
2019-06-21
 

China steht vor großen Herausforderungen. Durch den Handelskrieg der USA stehen die globalen Wertschöpfungsketten vor einem Umbruch. China sollte mit einer Stärkung von Wissenschaft und Technologie, dem Vorrang von Innovation und der Schaffung von Freihandelszonen antworten.

Angesichts der beispiellosen Veränderungen hat China mit Risiken zu kämpfen, denen es in den vier Jahrzehnten seiner Reform und Öffnung noch nicht begegnet ist. Der Handelskrieg der USA gegen China wird die globalen Industrie-, Wertschöpfungs- und Lieferketten stören und umformen. Als Folge muss China einen neuen Plan zur weiteren Integration in den derzeit von multinationalen Unternehmen dominierten Weltmarkt aufstellen, um die Aufwertung seiner Industrie voranzutreiben.

 

Der Handelskrieg stört die Industrie-, Wertschöpfungs- und Lieferketten auf drei Arten: Erstens kommen die Nebenwirkungen des Handelskonflikts zum Vorschein und verändern den Verlauf der Entwicklung der Industrie-, Wertschöpfungs- und Lieferketten. Zweitens könnten diese Ketten sogar durchgetrennt werden. Und drittens könnten die USA noch radikalere Maßnahmen ergreifen, um den Aufstieg des chinesischen High-Tech-Sektors einzudämmen.

 

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, muss China seinen Wissenschafts- und Technologiesektor stärken, seine nationale Kraft durch Fokussierung auf Innovation bündeln und der Entwicklung von Freihandelszonen Vorrang einräumen.

 

Da der Handelskrieg die globale Wirtschaftsordnung zu verändern droht, muss China externen Druck in interne Anreize umwandeln, um so die Reformen voranzutreiben und seinen wirtschaftlichen Entwicklungsmodus anzupassen. Das Land könnte beispielsweise Anstrengungen unternehmen, um die angebotsseitigen Strukturreformen zu vertiefen, die Entwicklung einer innovationsgetriebenen Wirtschaft zu beschleunigen, das Negativlistensystem nach dem neuen Gesetz über ausländische Investitionen weiter auszubauen und Marktregeln einzuführen, um einen fairen Wettbewerb zu fördern.

 

Technologische Innovation ist der Schlüssel zu Chinas Wachstum – gemeinsam mit den Bemühungen, ein neues Modell der Öffnung auf der Grundlage von Regeln und Institutionen zu verfolgen und globale Synergien durch die Förderung bilateraler, multilateraler und regionaler Freihandelsnetzwerke zu stärken, und ein günstiges Umfeld für die Entwicklung im In- und Ausland zu schaffen.

 

Und den neuen wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen, muss China verschiedene Anpassungen an seinem Ansatz zur wirtschaftlichen Entwicklung vornehmen. Erstens ist Chinas Industriesektor seit vielen Jahren Teil der globalen Wertschöpfungskette, worin sich die globale Arbeitsteilung widerspiegelt, während die Nachfrage des Inlandsmarktes weitgehend ignoriert wird. Angesichts des komparativen Vorteils einer nachlassenden Produktion zu niedrigen Herstellungskosten, der durch den anhaltenden Handelskrieg zwischen China und den USA noch verstärkt wird, muss China entsprechende Anpassungen vornehmen, indem es beispielsweise von der globalen Wertschöpfungskette zu einer Kombination aus globalem und nationalem Wert übergeht. Dies würde dem Land helfen, die Auswirkungen des Handelskrieges abzufedern und die globale Wertschöpfungskette des verarbeitenden Gewerbes zu verbessern.

 

Zweitens sollte China die Suche nach alternativen Bezugsquellen beschleunigen, um sicherzustellen, dass seine Lieferketten nicht unterbrochen werden. Das bedeutet aber nicht, auf Importe zu verzichten, oder sich nur noch nach innen zu wenden. Stattdessen muss der Handel so genutzt werden, dass die komparativen Vorteile Chinas zum Tragen kommen.

 

Diese Verlagerung wird dazu beitragen, ein Umfeld für innovationsbasierte Industrien zu schaffen und Chinas technologische Leistungsfähigkeit zu stärken, was der Optimierung der Binnenwirtschaftsstruktur und der Förderung des endogenen Wirtschaftswachstums zuträglich wäre. Dies wird auch Chinas Position in der globalen Arbeitsteilung stärken.

 

Tatsächlich muss China alternative Importquellen finden, die Investitionen in die Hightech-Fertigung steigern und die Forschung und Entwicklung in Sektoren mit hoher Wertschöpfung ankurbeln, um die globale Wertschöpfungskette voranzutreiben und den von den USA ausgelösten Handelskrieg in eine Chance für die Entwicklung zu verwandeln.

 

Drittens muss China die Seidenstraßeninitiative nutzen, um die regionale und globale Zusammenarbeit bei der Restrukturierung der globalen Wertschöpfungskette zu erleichtern. China ist heute der größte Handelspartner und das größte Ziel für Exporte und ausländische Direktinvestitionen für 25 Teilnehmerstaaten der Initiative. Es ist also in der Lage, seine eigenen industriellen Kapazitäten und Qualitätsressourcen zu nutzen, um Synergien mit Spitzentechnologien aus Europa zu schaffen.

 

Eine solche auf komparativen Vorteilen beruhende Zusammenarbeit wird China dabei helfen, die potenzielle Nachfrage zu erschließen, indem es seinen Markt weiter öffnet, was wiederum zu einer stärkeren Vernetzung in Bezug auf Produktionsfaktoren, Dienstleistungen, Kapital und Technologien führen wird.

 

Das Ziel liegt darin, immer mehr Teilnehmerstaaten der Seidenstraßeninitiative in das weltweite Netzwerk der Lieferketten einzubeziehen, und zwar durch solche Handelszusammenarbeit, grenzüberschreitende Industriecluster und Freihandelszonen, die auch China dienen und seine Kapazitäten für Transfers und Zusammenarbeit in Übersee erweitern. In diesem Sinne könnte der Handelskrieg China dazu veranlassen, größere Anstrengungen zur Anpassung der globalen Industriekette sowie der globalen Wertschöpfungs- und Lieferketten zu unternehmen.

 

Und viertens sollte China mehr bilaterale und multilaterale Handelsabkommen abschließen. Die weltweite Nachfrage wird nicht mehr hauptsächlich in den Industrieländern erzeugt. In Schwellenländern wächst die Nachfrage, was zur Umstrukturierung der globalen Wertschöpfungskette beitragen wird.

 

Laut einer McKinsey-Studie werden die aufstrebenden Volkswirtschaften bis zum Jahr 2025 etwa zwei Drittel der weltweit hergestellten Waren verbrauchen, darunter Vorleistungsgüter und Investitionsgüter – also Autos, Baumaterialien und Maschinen. Statistiken zeigen, dass Chinas Exportanteil in Nicht-OECD-Länder in den letzten zehn Jahren auf 48 Prozent gestiegen ist, verglichen mit 45 Prozent in einer früheren Umfrage.

 

Aus diesem Grund sollte China seine Freihandelsabkommen mit anderen Ländern verbessern, dazu beitragen, den Prozess der Schaffung einer regionalen umfassenden Wirtschaftspartnerschaft und des Investitionsabkommens zwischen China und der Europäischen Union zu beschleunigen und darüber hinaus auch die Machbarkeit eines vollständigen Freihandelsabkommens zwischen China und der EU ins Auge fassen. Auch die Zusammenarbeit mit den Anrainern der Seidenstraßeninitiative muss vorangetrieben und das Netzwerk der weltweiten Freihandelszonen erweitert werden.

 
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