Ein U-Bahn-Zug aus Kohlenstofffasern mit sechs Waggons hat am Mittwoch seine Testfahrt in Qingdao in der ostchinesischen Provinz Shandong absolviert.

Für den als "U-Bahn-Zug der Zukunft" bezeichneten Zug wurden fortschrittliche Technologien und neue Materialien verwendet, wie der Entwickler, das Unternehmen CRRC Qingdao Sifang, erklärte. Der Wagenkasten, der Drehgestellrahmen, die Fahrerkabine und der Anlagenraum bestünden aus Kohlefaserverbundwerkstoffen, die den Zug um 13 Prozent leichter als bisherige U-Bahnzüge mache, so Ding Sansan, stellvertretender Chefingenieur von CRRC Qingdao Sifang. Siliziumkarbid-Inverter und Permanentmagnet-Synchronmotoren würden im Transportsystem verwendet, was 15 Prozent Energie spare, so Ding weiter.

Die Fenster im Zug sind Touch Panels. Passagiere können Videos und Nachrichten durch Berühren der Fenster ansehen. Der Zug fährt automatisch. Mit einem intelligenten Überwachungs- und Warnsystem kann er eine frühzeitige Warnung vor Störungen auf der Strecke realisieren und bei Bedarf Reparaturarbeiten einleiten, verglichen mit geplanten Reparaturarbeiten an herkömmlichen U-Bahn-Zügen. Der Zug kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 140 Kilometern pro Stunde fahren, und damit schneller als herkömmliche U-Bahnen. Darüber hinaus fährt er stabiler, da bei ihm zum ersten Mal die vollaktive Aufhängungstechnologie verwendet wird. Dank der neuen schalldichten Materialien ist der Geräuschpegel in den Waggons fünf Dezibel niedriger als bei herkömmlichen Waggons. Der Zug ist auch an schlechte Betriebsbedingungen anpassbar. Er kann problemlos bei hohen oder niedrigen Temperaturen, in großer Höhe, in Kurven mit kleinem Radius und auf großen Rampen fahren. Der Zug wird voraussichtlich im Juli getestet.