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Huawei: Vizepräsident kündigt noch stärkeren Fokus auf Forschung an
2019-07-12
 

Der chinesische Technologieriese Huawei wird weiterhin Innovation zum „Kern" seiner Strategie machen und gleichzeitig offen für Zusammenarbeit bleiben, erklärte ein hochrangiger Manager von Huawei.

 

In einem Interview mit Xinhua sagte Victor Zhang, Senior Vice President von Huawei, dass das Unternehmen als weltweit führender Anbieter von 5G bereits vor einem Jahrzehnt mit der Forschung und Entwicklung (F&E) auf diesem Gebiet begonnen hätte - weit vor vielen Wettbewerbern.

Laut eigenen Angaben hat das Unternehmen bereits 50 5G-Verträge weltweit und 2570 Patente für 5G erhalten und belegt damit den ersten Platz in der Branche.

„Wir sind führend bei 5G, nicht nur wegen der Produkte, sondern auch wegen des Kerninhalts. Zum Beispiel haben wir unseren eigenen 5G-Chipsatz und unsere eigene Software", sagte Zhang.

Aufgrund des Drucks der USA muss die britische Regierung noch eine endgültige Entscheidung über die Rolle von Huawei beim Bau des 5G-Netzwerks treffen.

Laut Zhang muss eine 5G-Netzwerkinfrastruktur den höchsten Standard aufweisen, um jegliche Sicherheitsrisiken zu minimieren. Huawei habe diesen Standard stets eingehalten.

„Es ist gut für den Markt, gut für das Geschäft und die zukünftige Entwicklung Großbritanniens", sagte Zhang und fügte hinzu, dass er der Ansicht sei, dass die britische Regierung eine vernünftige Entscheidung auf der Grundlage ihrer evidenzbasierten Methodik treffen werde.

Als Unternehmen, das seit 18 Jahren in Großbritannien tätig ist, schätzt Huawei, dass das Land „einen sehr offenen Markt, eine sehr freie Handelspolitik und ein sehr gutes Geschäftsumfeld" habe, so Zhang.

Trotz der ausstehenden Entscheidung der britischen Regierung haben die Mobilfunknetzbetreiber Vodafone und EE ihre 5G-Netze im Land beide mit Huawei-Geräten eingeschaltet.

Die Betreiber haben gewarnt, dass der Ausschluss des chinesischen Unternehmens zu einer längeren Verzögerung bei der Einführung von 5G führen und die Kosten für den Netzaufbau erhöhen würde.

Das Vertrauen und die Wettbewerbsfähigkeit von Huawei würden sich in den langfristigen Investitionen des Unternehmens in Forschung und Entwicklung widerspiegeln, verdeutlicht Zhang. Das Unternehmen investiert jährlich mindestens 10 bis 15 Prozent seines weltweiten Umsatzes in F&E.

Laut einer Liste der Europäischen Kommission, die 2018 zu den führenden F&E-Investoren zählte, belegte Huawei den fünften Platz weltweit und schlug Apple und Facebook. Seinem Jahresbericht zufolge gab Huawei im Jahr 2018 15 Milliarden US-Dollar für F&E aus.

Neben den bereits eingerichteten F&E-Zentren in Russland und Deutschland plant Huawei, in ein neues Zentrum in Cambridge zu investieren, das zum globalen Zentrum für seine Vollfaserstrategie werden soll.

„Wenn du führend bist, benötigst du deine eigene Technologie, um die führenden Lösungen zur Zufriedenheit deiner Kunden und zur Erfüllung ihrer Anforderungen zu unterstützen", erläuterte Zhang.

Zu den chinesisch-amerikanischen Handelsstreitigkeiten und ihren Auswirkungen auf Huawei, sagte Zhang, dass Huawei dank seiner vor 10 Jahren eingeführten „Dual-Source-Strategie für alle Komponenten", nicht betroffen sein werde. Für die USA dagegen könnte sich der Konflikt seiner Einschätzung nach zu einer „Lose-Lose“-Situation entwickeln, wenn sie keine chinesischen Tech-Unternehmen in den 5G-Aufbau einbinden werden.

„Wir können die amerikanische Entscheidung und die amerikanische Regierung nicht kontrollieren, aber ich halte jede Einschränkung oder jedes Verbot des Verkaufs an Huawei oder an China für eine Lose-Lose-Lösung", machte Zhang klar. „Tatsächlich hat es einen großen Einfluss auf die amerikanischen Unternehmen. Aus kommerzieller Sicht ist es also nicht in ihrem Interesse."

Zhang glaubt, dass im Zeitalter der Globalisierung kein Unternehmen alle Technologien entlang der Lieferkette selbst entwickeln sollte oder muss, und die einzige Win-Win-Lösung die Zusammenarbeit sei.

Darüber hinaus ist er der Meinung, dass es heute aufgrund der Globalisierung kein Unternehmen gibt, dessen Produktkomponenten vollständig von ihm selbst hergestellt werden. „Unsere Strategie ist es also, dass wir sehr offen sind und die besten Technologien begrüßen, die wir einsetzen können, um unseren Kunden einen Mehrwert zu bieten", sagte Zhang.

„Ich glaube immer noch, dass die Win-Win-Lösung eine Zusammenarbeit ist. Deshalb müssen wir offen dafür sein, neue Technologien aus einer globalen Quelle zu nutzen, anstatt die Tür zu schließen und uns auf interne Forschung und Entwicklung zu verlassen", fügte er hinzu.

 
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