Die Gewinne staatseigener Betriebe sind im ersten Halbjahr 2019 kontinuierlich angestiegen. Die Bereiche Stromerzeugung, Immobilienwirtschaft und Produktion von Baumaterial haben dabei ein schnelleres Wachstum zu verzeihen gehabt als der Durchschnitt der Staatsbetriebe. Dies geht aus einer Stellungnahme des Finanzministeriums vom Dienstag hervor.
Insgesamt verbuchten die chinesischen Staatsbetriebe in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres eine Gewinn von 1,82 Billionen Yuan (264,5 Milliarden US-Dollar). Dies seien 7,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Wachstumsrate sank jedoch gegenüber dem Vorjahreswert von 8,7 Prozent Gewinnsteigerung.
Zwischen Januar und Juni setzten die Staatsbetriebe insgesamt 29,5 Billionen Yuan um, 7,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
"Die gemischte Eignerschaft hat dabei eine wichtige Rolle gespielt. Sie hilft nicht nur dabei, den Wert der Firmen zu erhalten und zu steigern, sondern erhöht auch die Effizienz staatlicher Betriebe," sagt Jiang Chao, Analyst bei Haitong Securities Co Ltd.
Die Reform sei in ein neues Stadium getreten, so Jiang. "In konkurrenzfähigen Wirtschaftszweigen können die Staatsbetriebe ihr Kapital zurückziehen und den Weg frei machen für Gelder der Privatwirtschaft. In Bereichen, in denen keine Gewinnaussichten bestehen, können Staatsunternehmen ihr Kapital zur Abfederung sozialer Verwerfungen zum Einsatz bringen," meint Jiang.
Die Reform in Richtung gemischter Eignermodelle, die gerade vom Management eines Unternehmens zur Form seiner Finanzierung übergeht, sei von großer Bedeutung für die Anpassung der Struktur der Wirtschaft und die Verbesserung der Industriestruktur, so Jiang.
Zahlen des Finanzministeriums belegen, dass die Aktivposten der Staatsbetriebe Ende Juni bei 195 Billionen Yuan lagen und somit um 8,9 Prozent höher als im vorigen Jahr, während sich die Verpflichtungen auf 125,8 Billionen Yuan summierten, was einer Steigerung um 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach.
Das Verhältnis zwischen Einlagen und Schulden betrug Ende Juni 64,5 Prozent und lag damit 0,1 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Die Xuzhou Construction Machinery Group, ein Staatsbetrieb, der Baugeräte herstellt, hat kürzlich eine Gewinnerwartung im Bereich zwischen 2,1 und 2,4 Milliarden Yuan für das erste Halbjahr 2019 prognostiziert, was einer Steigerung um 90 bis 117 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspräche.
Die Umwandlung in einen Betrieb mit gemischter Eignerschaft soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Der bislang rein staatliche Baumaschinenhersteller soll dann zu einem Unternehmen umgewandelt sein, das mehrheitlich dem Staat gehört, aber mit Beteiligungen aus der Privatwirtschaft operiert.
Die Zentralregierung hat durch eine Reihe von Reformen die Möglichkeiten der Unternehmen zur Steigerung der Gewinne erweitert. Es geht dabei vor allem um neue Modelle gemischter staatlich-privater Eignerschaft und marktorientierter Managementmethoden.
In Zukunft werde die Verwaltungsbehörde staatlicher Unternehmen die Umsetzung aller Reformaufgaben beschleunigen, sagte Peng Huagang, Generalsekretär der State-owned Assets Supervision and Administration Commission (SASAC), der obersten Regulierungsbehörde, kürzlich auf einer Pressekonferenz.
Laut Peng wolle die SASAC dabei ein modernes System aus Staatsbetrieben chinesischer Prägung fördern und die Qualität und Leistungsfähigkeit gemischt staatlich-privater Unternehmen verbessern.