Die voraussichtlichen Renditen für Chinas enorme Devisenreserven dürften stabil bleiben, und die Aufsichtsbehörde optimiert in diesem Jahr die Anlagestrategien, um die Vermögenswerte zu steigern und die nachteiligen Auswirkungen der erwarteten geldpolitischen Lockerung in den wichtigsten Volkswirtschaften zu verringern, so Ökonomen.
Es könnte auch ein Trend für China sein, seine Goldbestände weiter auszubauen, um das Reserveportfolio anzupassen, um den Wert zu erhalten und die Wechselkursrisiken zu verringern.
Das Staatliche chinesische Devisenamt gab am Sonntag erstmals bekannt, dass das Land von 2005 bis 2014 eine durchschnittliche Rendite von 3,68 Prozent auf seine Devisenreserven-Anlagen erzielt hatte, wie aus dem Jahresbericht 2018 auf der Website hervorgeht.
Wang Chunying, eine Sprecherin der Verwaltung, sagte, dass die Investitionsrendite im Vergleich zu denen globaler Partner auf einem „relativ guten Niveau" liege.
Laut Xie Yaxuan, Chefanalyst bei China Merchants Securities, dürfte die erwartete Rendite der weltweit größten Devisenreserven in Höhe von 3,12 Billionen US-Dollar bei rund 3 Prozent bleiben. Eine weitere Lockerung der Geldpolitik in den großen Volkswirtschaften könnte die Renditen drücken, insbesondere bei Anleihen. Die Abwärtsbewegungen sollten jedoch begrenzt sein, sagte Xie. Die meisten globalen Anleger gehen davon aus, dass die US-Notenbank in dieser Woche eine Zinssenkung ankündigt - eine Maßnahme, die den Wert von auf US-Dollar lautenden Vermögenswerten schwächen dürfte.
Es gebe einen globalen Trend, dass sich die Vermögensverwalter der nationalen Reserven tendenziell auf langfristige und relativ stabile Anlagen wie den Bau von Infrastruktur konzentrieren, um sich gegen mögliche Schwächen an den Anleihen- und Aktienmärkten abzusichern, fügte Xie hinzu.
Zhao Qingming, Chefvolkswirt am Derivatinstitut der China Financial Futures Exchange, sagte, es sei auch ein Trend für die globalen Währungsbehörden, einschließlich der chinesischen Zentralbank, Gold in ihren Reserveportfolios aufzustocken, um sich auf Schocks durch finanzielle Risiken vorzubereiten. Die chinesische Regierung gab bekannt, dass die Goldreserven bis Ende Juni auf 87,27 Milliarden US-Dollar gestiegen seien, nach 79,32 Milliarden US-Dollar im Januar. China verfügte Ende 2018 mit 1852 Tonnen über die sechstgrößten Goldreserven der Welt.
„2019 besteht die Hauptaufgabe des Devisenmanagements darin, die mittel- und langfristige Vermögensallokation zu verbessern und die Anlagestrategien zu optimieren und anzupassen", heißt es in dem Bericht der Verwaltung. Die Verwaltung hat auch erstmals die Währungszusammensetzung der Devisenreserven des Landes im Jahresbericht offengelegt. Die auf US-Dollar lautenden Reserven machten Ende 2014 58 Prozent der Gesamtreserven aus. 1995 waren es noch 79 Prozent. Unter den globalen Devisenreserven machten auf US-Dollar lautende Vermögenswerte bis 2014 65 Prozent des Gesamtbetrags aus, nach 59 Prozent im Jahr 1995, so der Bericht.
„Chinas Währungsstruktur für Devisenreserven ist diversifiziert, sogar noch diversifizierter als der weltweite Durchschnitt", erklärte Wang. „Dies entspricht den Anforderungen der chinesischen Wirtschafts- und Handelsentwicklung sowie der Nachfrage nach internationalen Zahlungen."
Die meisten Devisenreserven, fast 60 bis 70 Prozent, halte China in Form von Staatsanleihen aus fortgeschrittenen Volkswirtschaften sowie Finanz- und Unternehmensanleihen mit hoher Bonität, sagten Experten. „Devisenreserven werden immer wieder eine wichtige Rolle dabei spielen, den Abwertungsdruck auf den Renminbi abzufedern und die internationale Zahlungsbilanz aufrechtzuerhalten", sagte Zhao.
Es sei jedoch sehr unwahrscheinlich, dass die chinesische Zentralbank den Renminbi-Wechselkurs durch den Verkauf von Devisenreserven beeinflusst, auch wenn die Währung im Zuge der globalen geldpolitischen Lockerung unter Abwertungsdruck gerate. Ende Juni beliefen sich die Devisenreserven Chinas nach Angaben der Zentralbank auf 3,12 Billionen US-Dollar. Im Mai waren es noch 3,10 Billionen US-Dollar.
