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Kommentar: In Hongkong keine Prosperität ohne Stabilität
2019-08-14
 

Das BIP Hongkongs hat im zweiten Jahresquartal nur ein aufs Jahr bezogenes Wachstum von 0,6 Prozent verzeichnet. Dies ist viel niedriger als die vom Markt erwarteten 1,5 Prozent. Die jüngst von der Regierung Hongkongs veröffentlichten Statistiken und die gegenwärtige instabile Lage in der Sonderverwaltungszone lassen die Sorge aufkommen, dass die Hongkong bald auch zum Lager der von einem Wirtschaftsabschwung betroffenen asiatischen Staaten und Gebiete gehören könnte.

Seit den 1960er Jahren haben Singapur, Südkorea, Taiwan und Hongkong innerhalb von kurzer Zeit ein wahres Wirtschaftswunder erlebt. Sie wurden deshalb als die vier Tiger Asiens bezeichnet. Doch im Hintergrund des immer größeren Risikos eines Abschwungs der Weltwirtschaft waren sie später auch wegen eigener wirtschaftlicher Positionen eher von äußeren Risiken betroffen. Gegenwärtig hat sich bei allen Vieren die Wirtschaft beträchtlich verlangsamt. So weit, dass der Begriff „Lager des Wirtschaftsabschwungs" in Asien geprägt wurde.

Laut Statistiken ist das Wirtschaftswachstum Hongkongs im zweiten Jahresquartal fast genauso niedrig wie im ersten Jahresquartal und es ist das niedrigste seit fast zehn Jahren. In den vergangenen Monaten waren die wirtschaftlichen Kennzahlen in den Bereichen Handel, Einzelverkauf, Logistik und Tourismus gesunken. Der Umsatz der Hotelbranche schrumpfte besonders – um mehr als fünf Prozent. Der Sprecher der Regierung der Sonderverwaltungszone sagte, dass die Verlangsamung der Hongkonger Wirtschaft vor allem auf drei Ursachen zurückzuführen sei. Erstens sei es der Einfluss der verlangsamten Weltwirtschaft. Zweitens hätten die Handelskontroversen und die Konflikte im technologischen Bereich zwischen China und den USA Hongkong negativ beeinflusst. Drittens seien die Herstellungsindustrie und die Handelsaktivitäten innerhalb Asiens weiterhin geschwächt.

Wie ein Beamter des Hongkonger Amtes für Kommerz und Wirtschaftsentwicklung am Mittwoch erklärte, würden die Wirtschaftszahlen in den dritten und vierten Jahresquartalen den Einfluss der Demonstrationen auf die Wirtschaft widerspiegeln. Auch viele Finanzinstitutionen und Investitionsbanken zeigten ihre Besorgnis darüber, dass die unsichere Situation den Einzelhandel und Tourismus beeinträchtigen könnte. Voraussichtlich werde die Hongkonger Wirtschaft im dritten Jahresquartal weiterhin ein Konjunkturtief verzeichnen.

Dank der Politik zur Stabilisierung des Wachstums ist das BIP-Wachstum auf dem chinesischen Binnenland weiterhin stabil geblieben. Die Wachstumsrate in der ersten Jahreshälfte hat 6,3 Prozent erreicht. Im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften war der Handel zwischen Hongkong und dem Binnenland viel enger. Deshalb wird die Hongkonger Wirtschaft selbstverständlich am meisten von dem stabilen Wachstum des chinesischen Binnenlands profitieren. Doch wenn die gesellschaftliche Stabilität in der Sonderverwaltungszone nicht frühzeitig wieder hergestellt werden kann, wird eine Wiederbelebung der Hongkonger Wirtschaft sehr schwierig.

 
CRI
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