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Die fünf offenen Fragen der Weltwirtschaft 2015
2015-01-06
 

  Das Jahr 2015, hat die IWF-Chefin Lagarde mehrmals betont, sei das entscheidende Jahr für die Weltwirtschaft. Welche wirtschaftlichen Ereignisse vom letzten Jahr sind noch in der Schwebe? Und wie werden sie die Welt beeinflussen?

  1. Werden Chinas Kräfte zum Antrieb für die ganze Weltwirtschaft?

  Als zweitgrößte Volkswirtschaft nach den USA ist China zu einer starken treibenden Kraft für die Welt geworden. Die Frage, ob die Volksrepublik im neuen Jahr das Wachstum weiterhin beibehalten und ihren Beitrag für die globale Wirtschaft leisten kann, sorgt für hohes Interesse auf der ganzen Welt.

  „2014 war das letzte Jahr, in dem sich die USA als größte Wirtschaftsmacht der Welt bezeichnen konnte“, schrieb Joseph Stiglitz, der Nobelpreisträger für Wirtschaft, in seinem Beitrag „Das chinesische Jahrhundert“ („The Chinese Century“) für das US-amerikanische Magazin „Vanity Fair“.

  Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler sieht dagegen China als Hoffnungsträger für die Weltwirtschaft. „China wird 2015 die Spitzenposition einnehmen, die sie wahrscheinlich für eine sehr lange Zeit, wenn nicht für immer, behalten wird. Dabei kehrt China zu der Position zurück, die das Land während der meisten Zeit der menschlichen Geschichte innehielt.“

  Die WTO hat seine Wachstumsprognose für den globalen Handel 2015 gesenkt. Demnach soll die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 3,1 Prozent und nächstes Jahr 3,3 Prozent zulegen. Für China erwartet die WTO Wachstumsraten von 7 Prozent in diesem und 6,8 Prozent im nächsten Jahr.

  2. Wann wird die US-Notenbank den Leitzins erhöhen?

  Die US-Notenbank Fed (Federal Reserve Bank) hat im letzten Oktober ihre Liquiditätsspritzen eingestellt. Damals betonte sie allerdings auch, dass ihre Geldpolitik über einen „beträchtlichen Zeitraum“ stark konjunkturstimulierend ausgerichtet sein soll.

  Die wirtschaftliche Erholung von den USA sei zwar befriedigend, aber bei der "Normalisierung der geldpolitischen Haltung" werde die Notenbank „geduldig“ vorgehen, erklärte die Fed bei einer ordentlichen Zinssitzung im letzten Monat.

  Vor März 2015 werde es keine Zinserhöhung geben, bestätigte Fed-Chefin Janet Yellen auf der Pressekonferenz danach. Das genaue Datum für eine Zinserhöhung hänge von der Wirtschaftslage der USA ab.

  Im Dezember wurde dann auch der Begriff „beträchtlicher Zeitraum“ von Yellen nicht mehr verwendet. Eine Leitzinserhöhung wird immer wahrscheinlicher. Die Investoren erwarten eine erste Erhöhung ab Jahresmitte.

  3. Wird der Ölpreis weiter fallen?

  Der Ölpreis ist im letzten Jahr auf ein Rekordtief seit fünf Jahren gesunken. Nach der Einschätzung der britischen FinanzzeitungFinancial Timeswird die Talfahrt der Preise in diesem Jahr– zumindest in der ersten Jahreshälfte – auf jeden Fall weitergehen. Der Preis für die Rohölsorte Brent könnte unter 50 US-Dollar pro Barrel fallen.

  Auf längere Sicht wird der sinkende Ölpreis jedoch den Konsum anregen und gleichzeitig das Rohölangebot insbesondere für die USA einschränken. Vor diesem Hintergrund könnte der Ölpreis zum Jahresende wieder zurückprallen.

  4. Wohin geht Russlands Wirtschaft?

  Unter dem Druck der sinkenden Ölpreise, der Sanktionen vom Westen und des Rubel-Verfalls gerät Russland tief in eine Wirtschaftskrise. Ob der russische Präsident Putin in diesem Jahr sein Volk aus der Krise ziehen kann oder ob das Land noch tiefer in die Krise rutscht, wird zum Thema für das ganze Jahr werden.

  5. Wann kommt die Eurozone aus der Schuldenkrise?

  Der französische Präsident Francois Hollande bezeichnete in seiner Neujahrsansprache 2014 als „ein holperiges Jahr“, ein passendes Wort für die wirtschaftliche Lage der Eurozone. Ein heller Anfang, aber ein düsteres Ende.

  Die EU-Kommission senkte im letzten Herbst ihre Wirtschaftsprognose für die Eurozone erheblich. Im Vergleich zu den anderen entwickelten Volkswirtschaften zeigten die EU-Länder außerordentliche Schwächen im Wachstum. Um die Wirtschaft wieder zu beleben, müssen zuerst drei Probleme gelöst werden: die hohe Arbeitslosigkeit, ein hoher Schuldendruck sowie eine niedrige Inflationsrate.

 
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