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Chinesische Riesenreisegruppe fällt in Frankreich ein
2015-05-12
 

Da ein chinesischer Milliardär die Mitarbeiter seiner Firma zu einer Reise eingeladen hat, beherbergt Frankreich derzeit eine 6500 Chinesen starke Reisegruppe. Während sich der  französische Außenminister freut, herrschen im chinesischen Internet geteilte Meinungen. 

„Eine blaue Legion von Chinesen landet in Frankreich!“ Der Einzug einer 6500-köpfigen Reisegruppe in einheitlich blauer Kleidung schockierte die französischen Medien und die Einwohner vor Ort. Über 140 Hotels in Paris waren ausgebucht. Das bekannte Kaufhaus Galeries Lafayette bereitete ein ganzes Duty-Free-Geschoß für die chinesischen VIP-Gäste vor. Die französische Bahn eröffnete zeitweilig mehrere Bahnlinien. In der südlichen Küstenstadt Nizza formte die Reisegruppe den größten vom Himmel aus lesbaren Satz und wurde damit ins Guiness Buch der Rekorde aufgenommen.

Der französische Außenminister Laurent Fabius begrüßte den Veranstalter Li Jinyuan persönlich: Dank des Milliardärs aus China würde das Ziel, bis zum Jahr 2020 100 Millionen Touristen zu haben, schneller erreicht.

Der französische Außenminister Laurent Fabius (rechts) im Gespräch mit Li Jinyuan (links) 

Die riesige Reisegruppe besteht aus Mitarbeitern von Lis Unternehmen, der Tiens Group in Tianjin. Der 57-jährige CEO hat die Hälfte seiner Angestellten zu der Reise eingeladen, um nach eigenen Angaben „das 20. Jubiläum der Firma zu feiern“. Die Reisekosten betrugen laut Medienschätzungen 13 Millionen Euro.

Gemischtes Echo 

Während die Franzosen über die Massenveranstaltung schockiert und erstaunt zugleich sind, wird im chinesischen Sozialen Netzwerk rege Kritik laut. Der Fokus der Diskussion liegt darauf, dass die Tiens Group in China als ein umstrittenes Direktvertriebsunternehmen für Kosmetika und Gesundheitsprodukte gilt.

Dem Geschäftsmodell des Direktvertriebes wird in China oft „Gehirnwäsche“ vorgeworfen. Das Ziel derartiger Veranstaltungen sei es, dem Vertriebspersonal ein vorgetäuschtes „Erfolgsgefühl“ zu verleihen, so die repräsentative Kritik der Netizens. Andere machen ihrer Antipathie gegen die „Protzerei“ im Ausland Luft. „Das macht die Chinesen im Ausland noch unerwünschter“, schrieb ein empörter Internetnutzer auf der chinesischen Internetplattform Sina Weibo.

Im letzten Jahr reisten 1,7 Millionen Chinesen nach Frankreich. Die große Reiselust der Chinesen ist für das unter Rezession leidende europäische Land jedoch eine gute Nachricht.

 
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